Wer lange Strecken wandert, ist auch großen Schwierigkeiten ausgesetzt.
Schmerz und Erschöpfung sind dauerhafte Begleiter und man ist dem Wetter erbarmungslos ausgesetzt. Und anders als in einem Park nahe der Zivilisation ist da draußen die "freie Natur"; die Hindernisse können riesig sein, der "Schwierigkeitsgrad" hat keine kontrollierten Grenzen mehr.
Beim Wandern gibt es nur eine Richtung: vorwärts. Umkehren, weil es schwierig wird, ist meist keine oder die letzte Option. Allerdings ist man es nicht gewöhnt, solche schwierigen Situationen zu durchqueren.
Wenn es so steil ist, dass man zu rutschen beginnt, wenn der Regen so stark ist, dass man klatschnass wird, wenn man im Sumpf steht, die Markierungen und der Trail nicht sichtbar sind und der Boden flüssig wird und man langsam immer tiefer einsinkt... sprich: wenn man bis zum Hals in der Sch.. steckt, ändert sich nichts an der Situation, es sei denn man entscheidet selber, da rauszukommen, den nächsten Schritt zu machen.
Der "Schwierigkeitsgrad" ist oft so hoch, dass man erst mal meint: das schaffe ich nie. Aber eine Wahl hat man nicht, also beißt man die Zähne aufeinander, reißt sich zusammen und mobilisiert noch mehr Körperkraft und stemmt sich da durch, Schritt für Schritt. Der Wille und die Notwendigkeit sind ja vorhanden. Ich nenne das meinen "Battle-Modus". Zusammenreißen, die Kräfte mobilisieren und Schritt für Schritt durchstemmen. Und tatsächlich, die schlimmen Situationen werden gemeistert, man ist wieder sicher.
Das Gefühl ist toll! Durch Willens- und körperliche Kraft wurde die Situation entschärft. Dabei ist es erstaunlich, wie gut das geht. Man lernt davon und kann es, wenn die nächste schlimme Situation auftaucht, wieder verwenden. Und dabei ist es erstaunlich wieviel Kraft eigentlich verfügbar ist, es ist wie eine brodelnde Quelle, in einem drin, derer man sich bedienen kann. Man gewinnt ein neuartiges Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, und verliert die Angst vor scheinbar unmöglich schwierigen Situationen.
Unterdessen benutze ich den Battle-Modus auch in meinem normalen Tagesablauf. Zum Beispiel auf der Arbeit, wenn große, schwierige Situationen auftauchen, kann ich auf meinen Battle-Modus und die Kraftquellen in mir zurückgreifen und die Schwierigkeiten Schritt für Schritt lösen.
:)
Übers Wandern, wie ich es empfinde. Ich mag outdoors.. über lange Zeiträume hinweg. Alles was man tun muss, ist vorwärts gehen, Schritt für Schritt. Und darüber hinaus gibt es den Bonus großer Strecken. Das ist Langstreckenwandern.
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