Tag 2 - 12 km - durch den Regen

Wieder sehr spät losgekommen. Ein anstrengender Weg zum Wasserpunkt und Etappenziel. Clouds muss sehr mit sich selbst kämpfen. Die Kraft ist da, aber der Wille nicht sehr. Noch nicht, hoffe ich. Sonst schaffen wir den trail nicht. 




Vom Wasserpunkt aus war es noch eine weite Strecke, der Himmel zog sich zu, es kamen immer mehr dicke dunkle Wolken.. 
Wir sind los, durch die Schauer und waren stundenlang nass...besonders die nassen Pflanzen führten zu Schuhen voller Wasser. Es war sehr unangenehm, aber irgendwann wird man nicht nasser und es wird ertragbar...



Tatsächlich als wir vollkommen fertig waren tauchte der shelter auf. Direkt an einem wunderschönen See und die Sonne kam gleichzeitig raus. 





Hier zelten wir heute, wieder in einer Kule ( gab nix anderes) und es kommt nachts wieder Regen. Hoffentlich wird alles gut.

Tag 1 - qualvolle erste Tage

Morgens um 8 war es im Camp Recht kühl und feucht Die Sonne war noch hinter dwm Berg. 
Gestern Abend hatte es so heftig geregnet, dass die Kule in der das Zelt stand ( sowie jede andere Kule) in wenigen Minuten voll Wasser war. Wasser, das mit Staub, Erde und blättern eine Art Schlamm wurde. Alles was wir unter die Apsiden gestellt hatten war voller Schlamm ...die Rucksäcke sind vollgelaufen, die Zeltwãnde, die Food- Beutel, Camp Schuhe alles war patschnass und dreckig. 
Das müssten wir heute morgen erst Mal reinigen und trocknen..... Daher sind wir erst um 10:30 los.
Gestern war so ein klassisches Beispiel: die Welt um uns herum löst sich auf in den entfesselten Naturgewalten, alles ist Klatsch nass. Und doch wir haben es überlebt! Wir hatten am nächsten Morgen alles wieder gepackt und starklar gemacht und waren bereit den nächsten Tag zu schaffen.


Die Strecke zum Startpunkt des trails war mega anstrengend aber unfassbar schön. Diese Stille, der massige riesige Wald, die kristallklare Luft. Einfach wunderbar.


 Aber wir kommen nur sehr langsam voran...1,5 kmh da kommt man nicht sehr weit.
Übrigens hat meine Tochter nun einen trailnamen: "Clouds" weil sie weder Sonne noch Regen mag und am liebsten bewölkt.angebluch hat sie auch macht über die Wolken 😊 Mal sehen was daran wahr ist...die nächsten 2 Tage soll es regnen...


Clouds hat heute stark gegen ihren inneren Schweinehund gekämpft - und nicht immer gewonnen. Für die 13 km haben wir den ganzen Tag gelitten....hoffentlich findet sie bald mehr Kraft. 

Um 19:30 sind wir an einem wundervollen kleinen See  angekommen: Köllnavatten. Wir schlafen heute nicht im zelt, sondern in der Windschutzhütte. Hier sind kaum Mücken. Und kein internet-Empfang.


Meine Schultern Schmerzen und meine Füsse pochen....Gute Nacht

Tag 0 - Anreise und 4,5 km

Wow és ging alles reibungslos. Mit dem Auto sind wir heute um 4:30 von Hamburg gestartet und durch die dänische und schwedische Grenze. Ich wurde nur nach meinem Pass gefragt.

11,5 Stunden später kamen wir in Granvik an. Der Besitzer des Hostels dort passt 3 Wochen auf mein Auto auf. Einen Kaffee hat er mir auch noch angeboten, bevor es losging.
4,5 km sind wir in den Wald reingewandert. 



Sarah versenkte mit dem ersten Schritt ihren gesamten Schuh in die matsche und wir wurden von Horden von mosquitos angegriffen. 
An einem traumhaften See haben wir unser zelt aufgeschlagen



 kurz bevor ein gewaltiges Gewitter ausbrach. Das zelt stand in einer Matschigen Pfütze!



Noch einen Tee und bisschen was gegessen, todmüde aber warm, trocken und glücklich beenden wir den Tag.

Noch 2 Mal schlafen


Wir werden es nun doch versuchen. Zusammen mit meiner zwölfjährigen Tochter habe ich mir vorgenommen trotz Corona eine Schweden-Fernwanderung zu machen.
Wir werden nördlich von Jönköping starten und dem Europa-Fernwanderweg E1 folgen, etwa 350 kilometer.

Schwierig wegen Corona ist die Anreise, denn die Durchreise durch Dänemark ist ungewiß. Laut den Regeln heute darf ein Deutscher Dänemark für einen Urlaub in Schweden durchqueren, allerdings müssen Buchungsbeweise vorgelegt werden. Da wir ja im Zelt übernachten haben wir sowas nicht - nur unsere Wanderkarten und die Ausrüstung. Die Anfahrt werden wir im Auto machen, am Startpunkt das Auto abstellen und nach Vollendung des Trails mit dem Zug irgendwie wieder zurück zum Auto fahren.

Schweden hat ein erhöhtes Infektionsrisiko aber wir hoffen durch die Autofahrt und die Wanderung selbst gut Abstand halten zu können. Riskant werden die Resupplies sein, denn bei den geplanten 21 Tagen müssen wir 1 bis 2 Mal in einen Supermarkt. Auch die Zugfahrt zurück zum Auto ist riskant. Unangenehm wird auch, dass wir bei unserer Rückkehr nach Hamburg 14 Tage in Quarantäne müssen. Das nehmen wir aber in Kauf und haben es organisiert bekommen.
Die letzten Wochen waren intensiv: Meine Tochter hatte keinerlei Ausrüstung und ich habe viel einkaufen müssen. Da ich ja von meiner eigenen Ausrüstung verwöhnt bin wollte ich natürlich "irgendwas".
Das Zelt zum Beispiel: in meinem 1-Personen Zelt war ja kein Platz, also habe ich mich entschieden das auf dem PCT meistverwendete 2-Personen Zelt zu kaufen: das Big Agnes Ultralight Tigerwall für fast 500 Euro (932g). Notfalls kann ich das auf meiner USA-Wanderung weiterverwenden. Schlafsak, Rucksack, Daunenjacke und Utensilien sind alles gute, leichte Ausrüstung geworden und wenn man alles auf einmal kaufen muss, recht teuer.

Die Stimmung schwankte immer zwischen der Vorfreude und der Sorge dass Corona mir abermal einen Strich durch die Rechnung ziehen könnte. Nun sind es noch 2 Tage, der Plan wurde mehrmals angepasst (2 Mal wurden mir Bustickets einfach so storniert) wir fahren mit dem Auto los und im schlimmsten Fall sind wir 6 Stunden nach Reiseantritt wieder zu Hause, weil wir nicht über die dänische Grenze durften.

Sonntag Abend soll es losgehen, und die Nacht durch nach Schweden hineinfahren. Ich werde wohl auf dem Weg nach Jönköping irgendwo eine ruhige Ecke suchen und ein bisschen (im Auto) schlafen. Montag Morgen/Mittag sollten wir dann unseren Startpunkt erreichen.
Dann haben wir 21 Tage Zeit um Smedjebacken eine Kleinstadt in der Höhe von Stockholm zu erreichen. 21 Tage mitten in der schwedischen Wilderness. Eigentlich doch die bessere Form von "social distancing" oder?

die letzten 2 Tage stehen ganz im Zeichen der Ausrüstung: Essen kaufen, Checklisten führen, Gewicht und dessen Verteilung optimieren. Jedenfalls zieht Jetlag wieder los! (Inshallah!) Und der Blog bekommt wieder etwas Aktivität. Noch 2 Mal schlafen!

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