Oh, so aufgeregt!

Es ist zwar noch ein Monat hin, aber bald startet meine solo-Wanderung 2018 :)

Ich werde den Bergslagsleden gehen, der auf dem Europa-Fernwanderweg E1 liegt.
Ein älterer Trail in Schweden, liegt er etwa zwischen Göteborg und Stockholm und ist 280 km lang.
Die meisten gehen den Weg südwärts, aber ich möchte den Trail nordwärts gehen.

Es werden 16 Tage lang auf dem Trail sein, nur ich und meine Ausrüstung.

Die Anreise ist kompliziert, denn an den Startpunkt fährt offenbar kein Bus. (Letztes Jahr fuhr im Sommer einer, 1 mal die Woche, aber dessen websites ist nicht mehr aktiv.) Das Näheste was ich schaffe ist die Kleinstadt "Skövde", wo die Volvo-Motoren gebaut werden. Von da sind es noch 70 Kilometer, die ich vermutlich trampen werde.
Starten werde ich vor dem Wanderheim in Granvik, 10 km vom Trail entfernt. Dann die 280 km des Bergslagsleden und am Ende sehe ich dann, ob ich noch ein Stückchen weiterlaufe.

Damit ist das Ende mehr oder weniger ungewiss, ich werde einen Tag lang versuchen nach Stockholm zu kommen, von wo ich dann mit Flix wieder nach Hamburg fahren werde.



Die Klimatabelle sieht mittel aus: (Durchschnittswerte Mai - Juni):
Min-Temp:  3-8 C
Max-Temp:  15-18 C
Regen: deutlich tiefere Wahrscheinlichkeit als Juli+, ca 11-12 Tage im Monat
Sonnenstunden pro Tag: 7-8

Super-nett fand ich das gezeichnete Profil von bergslagsleden.se


Und da stecke ich mitten in der Planung. Vieles ist noch nicht klar, zum Beispiel welche Resupply-Strategie ich machen will: für 18 Tage muss ich versorgt sein mit Wasser, Essen und Strom. Und das Tragen des Essens ist das schwerste Kriterium. 6 Tage Essen lässt sich gut tragen, aber 9 oder mehr ist extrem schwer. Also 3x Resupply? Oder versuchen die ersten 8-9 zu schaffen?

Die Möglichkeiten für Resupply, soweit ich die Läden in der Umgebung ausfindig machen konnte, wären:

- ab Km 47 -> nach Laxa (Dorf, ca 1,5 Stunden vom Trail, soll einen Laden haben)
- ab Km 102 -> Leken (Straße/Bus in die "Groß"-Städte Karlskroga / Örebro, ca 4 Stunden)
- bei Km 150  berührt der Trail den Trailhead und Herberge in Mogetorp (dort gibt's Wasser for free und Lunch-Pakete für Wanderer)
- ab Km 170 -> Digerberget -> Nahe der Stadt Nora (ca 2 Stunden vom Trail)

Das müsste ich in 8 bis 9 Tagen erreichen, und wenn es in Mogetorp Lunchpakete gibt, reicht das noch einen Tag. Tragen müsste ich also Essen für 8 Tage.
Dann kämen nach dem Resupply noch 110 km bis zum Endpunkt hinzu, 6 Tage.

- 80 km nach Digerberget, bei Km 245 kurvt der Trail auch noch mal an einer größeren Stadt vorbei, wo es sicherlich einen Laden gibt. Ob hier ein Resupply stattfindet, richtet sich danach wieviel Zeit mir noch bleibt und ob ich weiter als bis zum Endpunkt des Bergslagsleden will.

Es gibt so viel vorzubereiten.... am Wochenende habe ich mich in die Sonne in unseren Garten gesetzt und alles auf eine Tyvek-Plane gekippt. Ich hatte beispielsweise noch 3 Paar Handschuhe im Rucksack :)  Ich habs geschafft, aus 5 Haufen 3 zu machen.




Ausrüstung updated

In den letzten Monaten habe ich mir ein paar neue Ausrüstungsgegenstände zugelegt.

1) 100% merino Long-Johns von Icebreaker
Diese langen Unterhosen hatten auf meiner Liste noch gefehlt und wurden wegen dem hohen Preis von fast 100 Euro zu einem Weihnachtsgeschenk.
Die sind echt wunderbar. Leicht, abgeflachte Nähte die Reibung verhindern, transportieren Wasser von der Haut weg, sind schnelltrocknend, atmungsaktiv und stinken nicht. Geplante Verwendung ist hauptsächlich zum Schlafen oder wenn es draußen sehr kalt ist. 

2) Ich habe neue Schuhe!




Salomon X Ultra 3 (nicht GTX)






Nachdem meine bisherigen Schuhe (Salomon XA Pro 3D GTX) unterdessen starke Verschleiß-Schäden erlitten haben (Risse an den Seiten und obenauf wo die Riemen Riebwunden erzeugt haben, Wasser dringt in den Schuh, die Sohle ist leicht abgerieben, die Polsterung ist nicht mehr vollständig) habe ich lange überlegt was für Schuhe ich nachkaufen wollte.
Auf der einen Seite wollte ich gerne wieder Salomon-Schuhe haben, da ich gut mit ihnen auskam. Gleichzeitig wollte ich aber auch keine Gore-Tex Schuhe mehr, oder es zumindest mal ausprobieren. 
GTX Schuhe werden in Norddeutschland sehr stark beworben, passt halt zum Wetter. Den größten Nachteil bei Gore-Text Schuhen durfte ich auf meiner Solo-Wanderung auf dem Finnskogsleden erfahren: Das Wasser das (irgendwann mit Sicherheit) in den Schuh gelangt (oben rein, bei Regen oder zu tiefen Pfützen), kommt kaum wieder raus. Zudem trocknen die dann nur sehr langsam. 
Meine Wahl fiel nach ausgiebiger Recherche dann auf das neue Modell der NICHT-GTX Salomon Trailrunner: X Ultra 3 und ich bin (mal wieder) von den Schuhen begeistert.
Sie sind leichter, oben alles luftige Mesh, weist der Schuh typisch für Salomon eine wunderbare Passform und Fuß-Stabilität aus, wichtig wenn man in tiefen "Sport-Schuhen" anstatt von Stiefeln wandert. Die Sohle und das Profil haben sehr guten Grip, die breite Sohlenbasis ist gerade in schwierigem Gelände super. Und das bei Salomon typische Gefälle von 18mm (von hinten nach vorne) erlaubt einen geschmeidigen Bewegungsablauf. 

3) Anker Solar-Panel


Nicht geplant war dieses 400 gr. schwere Accessoire, auch wenn die Vorstellung umsonst unlimitiert Strom zu haben wunderbar klingt. Ich habe mir gedacht dass ich das mal ausprobiere und wenn der Nutzen das Gewicht nicht rechtfertigt, lasse ich es zu Hause. Bei gutem Wetter konnte ich meine Powerbank vollständig aufladen und auch das Handy kam relativ schnell wieder auf 100%. Auf der nächsten Langstrecken-Wanderung werde ich das mal testen.











4) Helios Sun Hut von outdoor research




Bisher habe ich eine Schirmmütze / Kepi benutzt. Die Schirmmütze hängt rechts vorne an meinem Rucksack und wird oft an- und abgenommen. Unterdessen hat sich der Velcro-Verschluss am Hinterkopf aufgelöst. Auf der Suche nach einem sinnvollen Ersatz entschied ich mich für den Helios Sun Hat von der Firma outdoor research.
Der Hut ist wegen der breiten Krempe ziemlich auffällig, sieht aus wie eine Mischung aus den alten Tropenhelmen und dem Indiana Jones Hut. Aber der Tragekomfort ist unglaublich, die Funktionalität dieses Huts ist das Nonplusultra. Mit seinen 60 gr Gewicht, spürt man ihn kaum auf dem Kopf. Kühlend am Kopf schützt die dunklere Unterseite vor Hitze-Entwicklung am Kopf. Sonnenschutz mit UPF 50 und die am Hinterkopf per Kordel Zug regulierbare Passform zeigt mal wieder, dass die Produkte von outdoor research das Beste hergeben, was die Ausrüstung bieten kann. Das (Kopf-) Moskitonetz funktioniert nun auch richtig, denn beim Kepi liegt das Netz an Wangen, Ohren und Hals an, und die Mücken stechen da gnadenlos durch. Mit der breiten Krempe ist der gesamte Kopf/Hals-Bereich geschützt. 
Etwas merkwürdig erscheint mir in der Beschreibung der Satz "hoch entwickelte Fasern geben bei Hautkontakt Spurenelemente, Kohlenhydrate, Proteine und Vitamine ab". Ich stelle mir da vor, wenn ich Hunger habe kann ich nun also meinen Hut auslutschen? :)



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