Ich muss über gestern noch ein bisschen ausholen. Der Tag war zäh und lang, ich kam nicht richtig vorwärts. Ok Ok waren mehrere Berge im Weg, aber ich war am Ende des Tages ziemlich frustriert. Und da ich mir kein festes Ziel gesetzt hatte, ging das sehr an die Motivation. Ich habe den halben Tag daran gedacht abzubrechen nur gab's an dieser Stelle des Trails keinen Ausstiegspunkt. 34 km habe ich gepusht und kam frierend und erschöpft an eine alte Windschutzhütte auf einer Wiese. Ich komme um die Ecke und es sitzt ein dicker Mann vor einer dampfenden Pfanne. Auf die Frage ob er hier übernachten wollte, sagte er ja,aber er wurde im Auto schlafen. Oh, ungemütlich? traute ich mich zu fragen, nein er habe ein Bett eingebaut. Beim näheren Hinsehen merke ich der Typ kommt aus Dortmund!! Er hat mir die Hälfte seiner Pfanne zum Essen gegeben: speck, Rosenkohl, Bratkartoffeln!
Unterdessen hat bei mir auch der hiker Hunger eingesetzt und das war ein wunderbares essen.
Danach entscheidet er kurzerhand an dem Abend noch nach Stockholm zu fahren. Oh, nimm mich mit, nach dieser Quälerei ein Ende! Aber in seinem Auto sei kein Platz. Er fährt weg ich bleibe, wieder allein. Aber zumindest war ich gut gesättigt. Danke Dortmund!
Ich hab gut geschlafen und war heute morgen auch besser drauf. Ich entschied mich weiterzulaufen und Mogetorp anzusteuern ein Wirtshausbund Herberge.
Ich habe mich sehr gepusht, bin fast gerannt (es gab nur 2 Berge im Weg, mit langen, hartem Anstieg. Ich wollte das Wirtshaus erreichen bevor die schliessen.
Der trail war wunderschön, die Natur wird zunehmend wilder und tiefer. Ich habe nur 2 kleine Pausen gemacht und innerhalb 8 Stunden 31 km gemacht. Ich bin durch den Wald geflogen.
Und dann brach alles zusammen. Ich kam um 15:30 an. Um 15:00 haben die geschlossen. Weit und breit niemand, die Anlage verlassen. Zahlreiche Anrufe ohne Antwort.
Ich weiss heute Nacht beginnt der Regen und bleibt morgen den ganzen Tag. Weiter schaffe ich nicht, es sind 10 Kilometer bis zur nächsten Hütte, und mir ging der Strom aus.
Spontan entschied ich mit dem Bus in die nächste Stadt zu fahren, Nora. Ich würde Nora erst in ein, zwei Tagen erreichen, der Bus schaffte die Strecke in 20 Minuten.
Ich kam vollkommen ohne Peilung in Nora an und fragte den ersten dem ich begegnet bin, Bach einem Hostel.
Ein junger Mann mit Hund. 120% schwul. Klar ich kann dir zeigen wo es eins gibt. Und so verbrachte ich mehrere Stunden mit Leon, der mir die ganze Stadt gezeigt hatte und wir hatten einige hochinteressante Gespräche.
So ist Leon vor 15 Jahren aus dem Irak über die Türkei geflogen vor seiner hochreligiösen Familie, weil er schwul war.
Untergekommen bin ich in einem Zugwagon, der zu einem Hostel umgebaut wurde. Es ist erstaunlich mit wie viel Kreativität und Aufmerksamkeit zu Details die Besitzerin die alten Zugwagons umgebaut hat. Es gibt über 20 Kabinen mit dem typischen Etagenbetten, einen Salon mit Plüschsessel ,Duschen und eine Küche. 35 euro die Nacht
Übers Wandern, wie ich es empfinde. Ich mag outdoors.. über lange Zeiträume hinweg. Alles was man tun muss, ist vorwärts gehen, Schritt für Schritt. Und darüber hinaus gibt es den Bonus großer Strecken. Das ist Langstreckenwandern.
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