Tag 2 - langsamer ist schneller - 16,6 km

 Es war heute noch recht kalt 12° der Himmel voller dichter, tiefer und dunkler Wolken. Ein scharfer Wind fegt ständig durch den Wald und macht ziemlichen Krach. Nix mit Stille im Moment.

mit Claas aus Bremen habe ich mich den ganzen Abend unterhalten, bis ich während unseres Gesprächs eingeschlafen bin. Ich war übermüdet von 15 Stunden Anreise und den 22 km am ersten Tag.
früh morgens prasselte Regen auf unsere Hütte. Zum Glück hat der Wind nix auf meinen schlafsack gepustet.
Zwischen sieben und neun haben wir uns nicht rausgetraut In den Regen, sind aber dann in voller regenmontur losgezogen.

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Es war etwas besonderes mit einer anderen Person zu hiken. Interessante Gespräche und die Zeit vergeht deutlich schneller, aber es war mir auch zu schnell. Gestern schon an meinem ersten Abend war es wie ein Strudel zu reden, zuzuhören sich auszutauschen, bis ich erschöpft eingeschlafen bin. Zu Ruhe bzw anzukommen gelang mir nicht richtig.

Die Strecke heute waren 16,6 km und die haben wir in vier Stunden durchgezogen die ersten drei ohne Pause. Das ist nicht mein Stil. Ich mache gerne oft kleine Pausen, auch weil ich überzeugt bin, dass das weniger Schaden am Körper anrichtet, besonders bei einer langen Wanderung. Ich weiss, dass der Körper im Laufe der Zeit weniger Pausen braucht, aber gerade die ersten Tage sollten die subtilen Signale nicht ignoriert werden.
Einer der Leitsätze des PCT ist "hike your own hike " und den habe ich heute fälschlicherweise ignoriert. Ich bin mitgezogen und statt Pausen zu machen, immer weiter gelaufen. Damit habe ich mich letztlich überanstrengt und mein Körper schmerzt überall. Den Preis werde ich die nächsten Tage noch weiter zahlen. Nun, ich wollte ja auch die angenehme Gesellschaft und die Gespräche.




Jedenfalls kamen wir schon um 13 Uhr an dem See Ibbesjön an, wo wir eine hübsche stabile Windschutzhütte fanden. Klaas ist weitergezogen, wollte noch 15 km weiter zur nächsten Hütte ( Insgesamt fast 32 km... Ich glaube er wird auch Schmerzen haben. )
Ich allerdings bin geblieben und hatte einen ruhigen freien Nachmittag.
Ich habe zwei Anglern dabei zugesehen, wie sie zwei ellenlange Forellen rausgezogen haben. Am erstaunlichsten war zu sehen, wie sich zwei Erwachsenen Männer wie Kinder gefreut haben.
Ich habe in Ruhe gekocht (Heute gabs Gulaschnudeln - boah waren die lecker). Mir wurde da nach dem Essen zum ersten Mal warm.

Nun sitze ich hier, schaue stundenlang auf den See und lausche dem Wind wie er durch die Baumwipfel fegt während der Himmel zunehmend aufklart und blauer Himmel und Sonne immer öfter zu sehen sind. Und ich werde eins mit meiner neuen Umgebung, dem Wald und den Einzelheiten meiner Ausrüstung. Ich freue mich nachher auf meinen Schlafsack, möchte aber vorher noch ein paar yogaartige Dehnübungen machen.

P.S. ich habe sehr Probleme mit der Datenübertragung. Das Upload von jedem Bild dauert mehr als 20 Minuten und Frist zu viel Akku. Ich werde die Bilder nachliefern müssen, sorry

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