Tja um 4 Uhr konnte ich nicht weiterschlafen, meine innere Uhr war schon auf 13 Uhr eingestellt, also runter in die verlassene Lobby wo ich mich Lake mit dem Nachtportier unterhalten habe. Einen großen Kaffee gab's gegenüber bei Dunkin Donuts. Bei 6 Grad war's ziemlich kalt in der noch dunklen Stadt der Engel.
Langsam wird's hell und ich Versuche die Stimmung der Stadt aufzunehmen, während ich an der Ecke stehe und meine Zigarette rauchen und die Menschen beobachte. So merkwürdig anders, und doch die ganzen Stereotypen vertreten, die man aus Filmen und GTA kennt.
In einer halben Stunde macht Target auf, dahin mache ich mich jetzt auf den Weg, um einen Gaskanister und Essen für die erste Woche auf dem trail zu kaufen.
Der Telefon Shop für die SIM Karte macht erst in 2 Stunden auf, kommt also danach.
Der Tag hatte gemischten Erfolg. Was eher schlecht gelaufen ist, war meine SIM-karte: ich wollte mit einem Prepaid-Vertrag 6 Monate unlimited Internet, aber die akzeptieren für solch einen Vertrag keine internationalen Kreditkarten! Somit musste ich jeden Monat einzeln kaufen (hab erst Mal 3 Monate gekauft) und das war sehr teuer: 110 Euro für den ersten Monat und 130 für die anderen zwei.
Nun ja, jetzt habe ich 3 Monate unlimited Internet und US Telefon, da hab ich erst Mal Ruhe.
Überhaupt ist die USA extrem teuer!!! Ein Kaffee oder ne Cola kosten je 4 Euro. Toastbrot mit Spiegelei und Speck 17 Euro. Und so weiter, fast das doppelte wie in Deutschland. Eigentlich sollte ich was essen, aber so macht das gar keinen Spaß.
Ich konnte meinen ersten Resupply einkaufen und hab für die 2 Tüten im Supermarkt 120 Euro bezahlt.
Aber ich hab nun auch die wertvollen Kalorien, electrolyte und Proteine, die ich brauche.
Das zweite was nicht geklappt hat, ich könnte keinen Gas-Kanister finden!!! Vier Stunden bin ich durch die Stadt gelaufen und etliche Läden abgeklappert, ohne Erfolg. Einzige Möglichkeit wäre zu REI zu fahren, aber das kostet die Fahrt mehr als 100 dollar.
Ich hab daher bei dem Motel in Lake Isabella angerufen und die Frau meinte sie sei fast sicher dass es die dort zu kaufen gäbe. Los Angeles hat nicht so viele hiker wie wir, meine sie.
Aber die 4 Stunden durch LA zu laufen war toll! Die Menschen und die Stadt so aufzunehmen war Klasse. Zwischendurch war die Sonnenfinsternis und alle Leute standen begeistert auf der Straße um sich das anzuschauen. Ich bin auf meiner Suche nach dem Gas-kanister durch zig Stadtteile gelaufen, downtown, financial district, fashion district und jewelry district. Aber auch durch neighborhoods wo nur Spanisch gesprochen wurde. Der Unterschied zwischen arm und reich ist krass deutlich, die Luxuskarossen oder pink-metallische Minis überall, unter den Brücken die Zelt- und Lumpensiedlungen der Obdachlosen prägen die Umgebung. Auf dem Parkplatz des Baumarkts kann man sich aus den Scharen der Mexikaner die Arbeitskräfte gleich mitkaufen.
Mit dem Gas in Lake Isabella morgen, habe ich alles erledigt was ich brauchte. Jetzt muss ich nur noch die Zeit totschlagen bis zum Bus morgen
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