Tag 1 - Eintauchen ins Unbekannte - 7,5km

 Bei einem glorreichen, wolkenlosen Tagesanbruch sass ich noch im Bus. Ich habe es tatsächlich geschafft ein bisschen zu schlafen, vielleicht 4 Stunden, aber die Sitze sind für mich einfach zu unbequem.


Dennoch war ich aufgeregt endlich in Stockholm anzukommen, an einem strahlenden Freitag. Die Stadt erwachte gerade langsam zum Leben, die meisten Läden noch geschlossen. Zweieinhalb Stunden Aufenthalt beachten mich durch die Straßen Stockholms, zu McDonalds für ein verstärktes Frühstück und dann bin ich am Bahnhof rumgelaufen und habe mir von Laden zu Laden Wasser erbettelt. Nicht viele haben sich bereit erklärt, meine Wasserflasche aufzufüllen. Aber nun habe ich 4 Liter voll, das reicht erstmal bis morgen Mittag, bis dann muss ich Wasser finden.

Im Zug saß ich bei einer Mutter mit 2 kleinen Töchtern. Sie war Sozialpädagogin und die zwei Stunden vergingen Recht schnell.

Aber dann war ich angekommen, am Startpunkt meines selbstgebauten trails. Am Dorfrand habe ich meine Schuhe festgezogen, Zehensocken und gaiter angebracht, holte tief Luft und bin in den Wald eingetaucht. Wie auf Knopfdruck veränderte sich meine Welt. Warme, duftige Luft und absolute Stille umringten mich. Ganz gemächlich bin ich eine kleine Strecke gewandert, und musste mich immer wieder selbst ermahnen nicht mehr so viel nachzudenken, planen und alles unter Kontrolle haben zu wollen. Es gab nichts mehr worüber ich mir Sorgen machen bräuchte. Ich habe Wasser für 2, Strom für 5 und Essen für 12 Tage und eine super Ausrüstung. Der Weg und was er bringen würde war sowieso vollkommen unbekannt. Und das ist ja gerade das Tolle: eintauchen in das Unbekannte und loslassen




Ich wollte heute nicht so weit laufen, um meine Muskeln langsam an das Gewicht und die Anstrengung zu gewöhnen. Etwa 10-12 km? Tatsächlich habe ich nach 7,5 km schon Schluss gemacht. Denn ich bin plötzlich auf eine Hütte gestossen, die wie ein Traum ist: wohn- und Schlafzimmer, Kamin, Plumpsklo und Holzvorrat. Die Hütte ist so hübsch dekoriert, mit Kerzen, Teppichen und Gardinen. 




Offen für jeden der hier übernachten möchte! Der Hammer! Da ich im Bus mit so wenig geschlafen habe und eine 20 stündige Reise hinter mir habe, entschied ich mich, hierzubleiben und den Nachmittag zu genießen. Am Bach etwas Wasser filtern, mit es leckeres kochen, und erstmal Rückruf auszuschlafen. Doch nicht im Zelt.
Morgen soll stärker Regen kommen mit >31mm Wasser, aber nur einen Tag lang. Egal wie morgen wird: heute ist's wundervoll!


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