Tag 4 - kurzer Tag mit Muskelkater . - 14 km

 Tja gestern hat mich noch der Teufel geritten. Ich war ja schon 18,4 km gelaufen, war um 12 aber schon im Camp. Ich hab mir den Bauch vollgeschlagen, mit meiner Family telefoniert, den Bild geschrieben und dann bin ich, im Schlafsack eingemummelt weil es so kalt war, eingeschlafen während es draußen regnete. 3 Stunden hab ich geschlafen, um 18:30 wieder aufgewacht. Draußen war es trocken. 

Spontan kann mir die Idee, ich könnte ja noch bis zur nächsten Hütte. Und während ich fieberhaft gepackt habe, Schritt in mir einer Stimme "bist du wahnsinnig? Sieh doch was du aufgibst, das sind mindestens 16 km, im Dunkel, lass es lieber sein". Aber mein Körper meine er hatte keine Schmerzen mehr.

Also im Rekordtempo gepackt und los, um 19:15 Uhr. Ich bin ziemlich schnell und angestrengt gelaufen, weil mir doch etwas mulmig zumute war, aber es war auch spannend. Ab 22:00 Uhr würde es im Wald sich sehr dunkel und ich bin mit Rotlicht gelaufen. Es wurde ganz still in Wald, meine Schritte waren die einzigen Geräusche. Um 23:00 bin ich an der Schutzhütte angekommen. Da schlief schon einer, ein Deutscher, der mit dem Motorrad unterwegs war. Viel geredet haben wir natürlich nicht, und gesehen hab ich ihn auch nicht, heuer morgen ist er schon um 6 weiter, während ich heute bis 9:30 geschlafen habe.

Damit bin ich gestern 34,5 km gelaufen. 

Heute war der Tag verregnet, den ganzen Tag. Ich bin in voller Regenmontur gelaufen durch den nassen Wald. Bei Regen habe ich auch nicht so viel fotografiert. Schade eigentlich, weil es war ein hübscher Abschnitt.



Die sandigen, breiten Wege von südlichen Vätterleden habe ich nun verlassen und in der Kommune Hjo angekommen. Da auch die Wanderwege kommunal verwaltet werden, merkt man den Unterschied: die Markierungen sind älter, die Wege auch, die sumpfigen stellen nicht überplankt. Aber auch die Landschaft wechselt: in den Tälern ist feuchter, sumpfigen Laubwald, höher sind felsige, wilde Kiefernwälder. 



Das Laufen fiel mir heute sehr schwer. Wahrscheinlich der Preis den ich für meine gestrige Nachtwanderung bezahlen muss. Jeder Schritt schmerzt, ich kann mich nicht entscheiden welcher schlimmer ist: der Schmerz in den Füßen, in den Schenkeln oder auf den Hüftknochen. Jedenfalls dauert das vorankommen ewig. 

Der Wind scheint langsam nachzulassen und es ist auch nicht mehr dieser eisige, fiese Wind wie in den ersten Tagen. Riechen tut der Wald noch nicht, dazu ist es zu kalt. Wir haben hier heute nur 6 Grad.

Ich habe heute einen Elch gesehen. Eine alte graue Elchkuh, besser gesagt. Sie rannte einmal quer durch die Bühne, vielleicht 20 m entfernt. Für ein Foto keine Zeit. 

Als ich gehen halb drei an eine Schutzhütte komme, freue ich mich, mal aus dem Regen zu kommen und Pause zu machen. Ich musste auch dringend was essen und hab mir die berühmte "Ramen-Bomb" zubereitet: ramen-Nudeln, Kartoffelpüree und Knoblauch. Es war wahnsinnig lecker und endlich ist mein Bauch voll.

Meiner Muskeln allerdings sind total steif, ich kann mich vor Muskelkater kaum bewegen.. Das heißt ich gehe heute nicht weiter. Irgendwann muss ich meinen Körper auch die Gelegenheit zur Regeneration geben. Also ein kurzer Tag heute. 50 Meter vor meinem Lagerplatz wohnen 2 Singschwäne. Toll diese riesigen Tiere Mal von nahen zu sehen.







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