Tag 6 - Sandsturm und ein wiedertreffen- 22(+10) km

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Ich habe wunderbar geschlafen, volle 8 Stunden durch! Knapp vor Sonnenaufgang losgelaufen und ich fühlte mich super. Auf oder ab, meine Beine haben mehr Kraft. 



Ich hatte die ersten 2 Tage mehrmals den Gedanken: dies ist zu hart, das schaffe ich nicht, das ist nichts für mich. Unterdessen (Gott sei Dank) glaube ich dass ich den Teil doch laufen kann.


Ich laufe durch die Wüste und wundere mich immer wieder warum sagen diese Leute die Wüste ist schön?? Ich sehe das nicht, also manchmal ja, aber meistens ist die Wüste nur leer, öde verdorrt, unwirtlich.... Ich meine das ist nix!! kilometerweit nur Geröll, Staub, sand. Schlimmer wird es wohl in einer richtigen Sandwüste sein, wo es nur die grellweiße Fläche unten und der Himmel darüber ist. Hier gibt es zumindest die Berge und Hügel, die etwas Abwechslung im Blick bringen.

Unendliche Weiten... Vielleicht ist das schön? Jedenfalls ist jeder Fels, der anders liegt, jeder verdorrte Busch oder eine der bunten Markierungen des Shvil Israel ,( weiß, blau, orange)  ein Highlight. Und die gelegentliche Schlucht die ein paar hundert Meter runter geht.





Anders war heute das erreichen von riesigen, ganz flachen Gebieten. Ein paar Kilometer felsig, viele Kilometer gelber und roter Sand. 



Dazwischen lag das Luxushotel "6 senses" shaharut, wo man für 800 Dollar die Nacht "in der Wüste" schlafen kann. Ich hab am Empfang 2 Liter kaltes Wasser bekommen.


Und siehe da, als ich über die Sandebene vorwärts lief, sah in der Ferne 2 hiker, die ich schnell eingeholt habe: es waren die beiden Mädels, die ich am ersten Tag getroffen habe, und die vor 2 Tagen zum Shabbat den trail in Timna verlassen hatten!! Es war eine große Freude, sich wiederzusehen. Es wurden erstmal Erlebnisse und Geschichten ausgetauscht.

Es ging weiter Richtung Norden, durch eine heisse, sandige Wüste. Da heute ein sehr starker Wind weht, musste ich durch einen regelrechten Sandsturm, und die Mittagshitze kann näher. 



Die Mädels wollen noch drei Kilometer Umweg laufen, um die großen Sanddünen runtergelaufen (ohne Rucksack) Da ich schon 20 km gelaufen war, bin ich per hitchhike zur Shizafon-kreuzung gefahren, wo es ein Restaurant gibt.

Ich hole mir eine Kürbis-Süßkartoffel-Suppe, Brot, und einen Gurken-Tomaten-Salat, den ich so schätzen gelernt habe. Wo es ging habe ich Olivenöl und Salz dazu gepackt, selbst das hervorragende Brot hab ich in das Zeug getankt. 

2 Stunden hier gechillt, Saft und Eiskaffee konsumiert, dann geht es weiter in das kibbutz Neot Smadar.

Es ist eine "alternative community", die Hiker aufnimmt. Dieser können einen Tag freiwillige Arbeit verrichten, kriegen dafür Frühstück und Mittagessen. Abendessen (in 20 Minuten!!) Gibt's für alle. In diesem kibbutz wird auch nur konsumiert, was hier angebaut wird. Zwischen Meditation 3 Mal am Tag gilt das kibbutz als Zentrum für alternative Kunst. Die meisten die hier leben, sind Hippies 

Für die Hiker haben sie eine große, offene Hütte mit Matratzen ausgelegt, es gibt Strom und Internet, Toiletten und ich könnte zum ersten Mal seit 6 Tagen duschen!! Insgesamt sind vielleicht 17 hiker hier. Toll, dass sie das anbieten.



Nachtrag: um Viertel vor sieben kam jemand von kibbutz und erklärte die Regeln für das Abendessen: reingehen und den nächsten Platz nehmen der frei ist, keine Handys, so wenig sprechen wir möglich. Falls was alle ist, nicht aufstehen, Hand heben und es wird neues gebracht. Dann führte sie uns weiter durch das kibbutz bis zur "Essenshalle", wo alle Einwohner zur gleichen Zeit essen. Kostenlos.

Im kibbutz wohnen etwa 100 locals plus zur Zeit 70 freiwillige, die teils schon seit 3 Monaten hier sind.

Das Essen war sehr lecker, ich hab es nicht beschreiben... Eine Art Erbsensuppe aber süßlich mit Minze, diverse Salate, Reis mit Kartoffeln (glaube ich), Brot, keinerlei Fleisch. Alles interessant gewürzt. Ich bin jedenfalls satt. 




1 Kommentar:

  1. Hi Lars, sehr interessante Schilderungen; bleib tapfer, wir bleiben dran; hattest du schon eine Fata morgana? Liebe Grüsse aus der Kälte (chris)

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