Um die Lauffähigkeit meiner Füße zu testen, bin ich heute nur 6 Meilen (10 km) gelaufen.
Es war ein schönes Gefühl nach 2 Tagen wieder meine Socken und Schuhe anzuziehen. Aber jeden Schritt auf dem rechten Fuß spüre ich. Besonders seitliche Neigungen des Bodens tun weh. Da wird die Wunde wohl gestreckt.
Vorsichtig bin ich um 9 aus dem campground in Boulder Oaks gehumpelt. Der Trail war sauber und leicht zu laufen. Als die Muskeln warm wurden konnte ich besser gehen und ich schaffte 1 Meile, dann 2. Es ging. Wie gesagt fehlt mir die Bewegung wenn der Boden geneigt ist, aber es scheint ich kann laufen.
Die Muskeln zum Steigen scheinen zum Glück nicht von der Wunde beeinflusst zu sein. Aber runter tut im Gelenk weh.
Ich wollte heute nur die 3 Stunden nach Lake Morena laufen und dort bleiben, schauen wir es dem Fuß danach geht. Morgen sind es dann 5 Meilen bis "Hauser Creek Canyon" den berüchtigten und für mich dem letzten harten Stück. Es geht tief hinunter in den Canyon und dann wieder hoch, etwa 400 Höhenmeter auf 1,6 km Strecke.
Berüchtigt ist der Canyon weil für die frischen NoBos, die gerade bin der Grenze kommen der Anstieg aus Hauser Creek also mörderisch hart gilt.
Morgen will ich da durch, und noch ne Weile weiter, da das ich ein paar Meilen vor der Grenze nochmal campen werde.
Es ist ärgerlich mit der Bisswunde, weil ich fast 2 Tage verliere und die Grenze nach Mexiko ist so nah, das ich am liebsten rennen würde. Aber es ist die bessere Entscheidung es gerade jetzt langsam angehen zu lassen, sonst riskiere ich bleibenden schaffen oder dass ich gar nicht mehr laufen kann.
Auf dem Lake Morena campground hatte ich viel Zeit totzuschlagen. Ich bin noch Mal zum Shop gelaufen und habe nochmal einen Burger gegessen. Dazu habe diese "Free refills" Cola, einfach genial: ein riesen-Plastikbecher mit Eis und dann wird Cola nachgeschenkt solange ich will. Ich habe dies als eines der größten Genüsse des trails im Wüstenabschnitt empfunden.
Auf dem campground selbst traf ich den 64-jährigen George, pensionierter Berater fürs US Militär. Der war überall in der Welt und wir haben stundenlang geredet über die Länder und deren Politik & Religion. Damit hätte ich endlich auch mal ein längeres, intellektuelles Gespräch. Etwas das als southbounder zu kurz kam bisher, da die Gespräche immer kurz waren.
Meinem Fuß geht es am Abend unverändert ok. Bei einen tollen Sonnenuntergang sitze ich im Zelt und trinke heiße Schokolade.
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