Tag 60 - der Berg, die Büsche und die Erschöpfung

   7,5 mühsame Stunden für insgesamt 14 Meilen (22 km)


 Ich hab gar nicht gut geschlafen und zu wenig. Der Camp-spot war krumm, uneben, ich bin ständig am die rechte Zeltwand gerutscht. Und ich hatte mir einen Wecker gestellt, weil ich Mal früh los wollte und viel Strecke schaffen wollte. 


Das Ergebnis war das Gegenteil. Nach ein paar Stunden war ich einfach erschöpft, leichte Kopfschmerzen, vielleicht wegen der Daueransztengung bei Hitze die letzten Tage, aber ich glaube Schlafmangel. Mein Körper hat sich auch nicht richtig regeneriert, morgens schon taten mir die Füße weh. 

Dehydriert bin ich nicht, glaube ich. Ich hab die Tage zwar großen Durst gehabt, aber auch sehr viel getrunken. Inklusive Elektrolyten. Und genug gegessen habe ich auch.


Der Aufstieg, den ich noch zu tun hatte, hat 4,5 Stunden gedauert. Und jeder Schritt war anstrengend. Je höher ich kam, umso buschiger wurde es und umso öfter war der trail durch umgefallene Bäume blockiert. Auf der anderen Seite wurde es noch schlimmer, ich musste mich durch überwuchernde Vegetation kämpfen und alle 30 m einen liegenden Baumriesen erklettern.




Ich war heute so ko, dass ich mindestens einmal die Stunde eine Pause machen musste. An einer Sandstraße habe ich mich hingelegt und eine halbe Stunde geschlafen. 





Von dem 3 hikern, die ich heute traf weiß ich was vor mir liegt: viel Schnee. Die einen sagten 4 Meilen, der andere meinte 12 Meilen, 8 Stunden. Ich bin soweit gelaufen wie ich konnte. Durch die Büsche, über Blow Downs geklettert. Der Schnee begann in kleinen Abschnitten auf dem Weg, immer so 10-15 Meter lang. Und die kamen immer häufiger. Alter Schnee, zusammengeschmolzen bei den fast 30° die wir haben ist er gelb und rot verfärbt.


Am der letzten Wasserstelle habe ich 4 Liter gefiltert. Aber der Durst war so groß, das 1,5 Liter schon weg sind bevor ich den Camp-spot erreiche. Heute Abend muss ich sparen. 


Ich hab mir für morgen eine Strecke über eine alte Sandstraße gesucht, der Teil soll viel Schnee in großer Schräglage haben, die Straße ist wenigsten waagerecht. Allerdings sieht die an einigen Stellen sehr steil aus. 6 Meilen lang weil ich die Straße gehen und in 9,4 Meilen kommt die nächste Wasserstelle. 




Mein Camp-spot ist oben auf dem Berg. Bäume stehen um mich rum, aber es kommt auch viel Licht rein. Ich kann Mt. Shasta von hier aus sehen. Gleich werde ich mir eine fette Mahlzeit kochen, eine heiße Schokolade und dann werde ich schlafen gehen. Hoffentlich kann ich diese Nacht ausschlafen.



Meine Bisswunden scheinen besser zu sein.b nicht mehr gerötet, nicht mehr schmerzhaft, aber es ist noch euer in beiden Wunden. Sie sind ja auch dauerhaft abgedeckt. Mein Instinkt sagt mir da muss Luft ran, damit sie vernarben und sich schließen können. Die Antibiotika wirken hoffentlich, zumindest ist mein Husten weg.


Heute Nachmittag oben auf dem Berg habe ich versucht Internet zu finden. Ping, ich bekam 2 Nachrichten. Ich wollte nur schnell per WhatsApp ein OK schicken, aber das kam nicht durch. Die SMS die ich bekam war von meinem provider, der sagte " mein Plan konnte nicht erneuert werden, benutze die App um Zahlungen zu machen." .... Hmm, ich krieg so viel Werbung und Spam per SMS. Meinen Plan habe ich schon bezahlt (80 Dollar, und der Typ hat mir garantiert, das der 3te Monat auch aktiviert wird), da will ich doch hoffen dass der erneut wird. Wenn da was schief gelaufen ist, habe ich ab heute kein Internet mehr. Und noch 4 Tage bis in die Stadt. Die Leute Zuhause sollten sich ja keine Sorgen machen. Tja doof, aber ich kann nix tun.


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