Die 14,4 Meilen (23 km) nach Sierra City könnte ich in 7 Stunden absolvieren.
Obwohl ich ziemlich gut geschlafen habe und froh wach war, hat der Aufbruch heute doch etwas gedauert. Um 7 bin ich los.
Heute war nicht ganz so viel Energie wir gestern, der Fortschritt eher langsam. Dazu kam dass der trail heute wunderschönen war, so dass ich immer wieder anhalten musste um Fotos zu machen.
Wie gestern war auch heute wieder ein deutliches Sierra-feeling in der Landschaft. Die Vegetation, die Felsen um mich herum, sowie die auf dem trail, die uralten Nadelbäume und die Wildblumen waren immer wieder in wundervollen Zusammenstellungen zu sehen, dass ich zig Mal sprachlos und in Bewunderung stehen blieb.
Der Anstieg war schwergängig, ich habe 3,5 Stunden gebraucht um oben anzukommen. Der erhoffte Weg " nur noch runter" entpuppte sich als extrem technisch ( und damit langsam). Ich könnte kaum Anlauf nehmen und cruisen, stundenlangem ging es voll exponiert über grobe, unregelmäßige Felsen. Komischerweise klirrten die Felsen unter meinen Schuhen wie Glas.
Das letzte Stück in den tieferen Bereichen ging dann durch Wald und der Boden war endlich Erde und Kiefernnadeln, was meine Geschwindigkeit verdoppelte.
Um 14 Uhr stand ich auf der Straße und hielt mein Schild hoch "Hiker to town". Der erste Wagen, ein orangener Pickup fuhr vorbei, die Insassen lachten über mein Schild, kehrte um und nahm mich in die Stadt mit.
Sierra City hat nicht viel an Infrastruktur, aber dafür sehr viel "Back-country-Charme". Die alte Goldgräberstadt hat heute noch zahlreiche Gebäude aus der Zeit. Sonst gibt es hier eine Bar, ein Hotel und ein General Store, der ziemlich teuer ist.
Es sind viele hiker in der Stadt und heute beginnt das Wochenende. Das Hotel ist ausgebucht, Camping hinter dem General Store ist nicht mehr erlaubt und der Resort ist mit zu teuer. Ich hab ein kleines Zimmer über der Bar bekommen, für teure 125 Dollar.
Tja nun bin ich in Sierra City. Ich habe die 123 km von Quincy bis hier in dreieinhalb Tagen geschafft. Zum nächsten trailhead (Truckee) sind es 72 km, von 4500 hoch, vier Gipfel auf 8000 und einer auf 8500 Fuß. Da seien einige Schneefelder wo ich rüber muss. Nach Truckee geht's auf 10000 Fuß und das bleibt es dann, alles noch voller Schnee, die Pässe über die ich muss sind dann noch höher. Da beginnt die alpine Region der Sierra Nevada. Ein bear-can ist ab dort Pflicht (ich hab keinen). D.h. der Weg nach Süden hat Schnee, was für mich ein No-Go ist. Auch nach Norden hin ist noch viel Schnee... Ich weiß nicht, was ich machen soll.
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