Sa, 13. Juli - Búzios

 Es waren 3 Tage in Búzios, jeden Tag war ich beim Einwohnermeldeamt, wo ich mich um dieses Dokument gekümmert habe.

In Brasilien dürfen Eltern nur mit Kindern reisen wenn entweder beide Elternteile dabei sind, oder eine Genehmigung des fehlenden Elternteils existiert. Und diese Genehmigung ist ein Musterbeispiel exzessiver Bürokratie: der Wortlaut muss einen bestimmten Muster entsprechen, das Dokument muss als echt gekennzeichnet werden, die Unterschrift muss amtlich beglaubigt werden, etc... Jeder Schritt erfordert einen Stempel, den es nur beim Amt gibt. Die Unterschrift muss in den Amt hinterlegt und gegengeprüft werden, was wiederum mit einem Stempel versehen wird.

Das Dokument muss meine Frau bei Einreise in der Hand haben. Ich habe es per Post nach Deutschland schicken lassen, mit der höchsten Stufe an "Express" und "high Prio", die die Post bietet und dennoch dauert das 7 bis 11 Werktage. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es nicht rechtzeitig ankommt.

Buzios selbst war eher ernüchternd. Es gab Zeiten, wo ich fast jeden in der Stadt kannte. Unterdessen sind die meisten weggezogen ins Umland, viele sind auch schon tot. An der Innenstadt ist nichts mehr original, ein Laden neben dem anderen erzeugt den Eindruck in einem riesigen Einkaufszentrum mit offenem Himmel zu sein. Hässlich, keinerlei "Fischerdorf"-Charme mehr.




Das einzige was unverändert schien, war das Meer. Der Ort ist geographisch schon einzigartig, eine 8 km lange Halbinsel mit 23 unterschiedlichen Stränden.





Bei der Abfahrt hatte ich noch nicht entschieden wo es hingehen sollte. Angra und die Ilha Grande war eine Idee, aber die Erfahrung Búzios hat mich verunsichert. Auf der Ilha Grande gibt es unterdessen über 150 Hotels, die Fähre fährt alle halbe Stunde. Ich fürchte, dass die Insel genau wie Búzios durch den Tourismus und die Geldgier zu stark verändert wurde und zu sehr abweicht von meiner Vorstellung. Auf Massentourismus habe ich definitiv keine Lust. Dass die Vorhersage tagelang Regen anzeigt, macht es nicht besser.

Kurzerhand entscheide ich mich einfach (nach höflicher Rückfrage), wieder nach Niterói, ins Haus meiner Freunde zu gehen und es mir dort für ein paar weitere Tage gemütlich zu machen.

Niterói ist friedlich und entspannt, das Haus liegt auf einem Berg mitten im Dschungel. Da ist es auch bei Regen sehr schön. 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Die Meistgeklickten