Spät losgekommen, starte ich um 8 bei bewölktem aber regenlosen Wetter. Es gibt kein Wind. Der trail führt mich durch stärker bewohntes Gebiet: Farmen, Sommerhäuser, Waldarbeit. Ich laufe an der Stadt Hjo vorbei.
80% des Trails heute sind Feld- und Waldstrassen, aus grobem Kies. Das war sehr hart auf die Füsse. Von hier geht es Richtung Mölltorp wo ich ein Resupply machen könnte. Außer Strom und die irrsinnige Lust auf pizza, habe ich gar keinen Bedarf.
Ich bin immer noch zu schwach! Ich meine ich laufe ausgeschlafen los und schön nach einer halben Stunde sind meine Beine wie Blei. Schultern und Füsse tun bei jedem Schritt weh und mir fehlt die Luft beim Aufstieg. Oh Stamina, wo bist du hin? Den Schmerz Versuche ich zu ertragen, sonst bleibt mir nur anhalten übrig. Ich achte natürlich darauf keine bleibenden Schäden zu verursachen....aber Muskelkater? Der soll weg, der Körper sich an dieses Pensum gewöhnen.
Meinen Nährstoff-Haushalt habe ich einigermaßen im Griff. Morgens gibt's Kaffee und Müsli, dann loslaufen. Die Zeit bis zur Mittagspause (4 bis 5 Stunden Abschnitt) verdrucke ich diverse Schokoriegel. Mittags länger Pause, dazu Tortillas, Erdnussbutter, Walnüsse und gerne mehr Kaffee. Ich Versuche dann noch Mal 4 Stunden oder so zu laufen (Schokoriegel) und abends gibt's dann gekochte Mahlzeiten, heute Schinkennudeln mit Salami-Stückchen und Olivenöl. Ich Komma da locker auf 3000 bis 3500 Kalorien.
Ich trinke deutlich mehr als die 3 Liter die ich trage, daher brauche ich täglich 1 oder 2 Wasserquellen. Nicht so ganz trivial. Gestern bekam ich ja 2,5 Liter Wasser geschenkt, heute hab ich sie mir erbettelt 😄. Da dass ein Pärchen auf der Terrasse im Morgenmantel in ihrem Sommerhaus und genossen den Ausblick auf die Wildnis. Dann lief ich da plötzlich durch und rief Guten Morgen, wie geht's? Dann hab ich gefragt ob sie mir ein bisschen Wasser geben könnten und konnte so 2 Liter reinstes Wasser ergattern.
Ein Farmer hat mich mit seinem Pickup eingeholt nur um dann den Motor abzustellen und sich mit mir zu unterhalten. Er sei 1961 mit Zelt und Fahrrad von hier nach Hamburg gereist und hat das Abenteuer nie Vergessen.
Glück hatte ich insofern dass es nur die letzte Stunde geregnet hat. Und auch: ich wollte bis 16 Uhr laufen...und um 16 Uhr nach 26,5 km finde ich im Wald eine Windschutzhütte! Es regnet unterdessen deutlich stärker und ich sitze (und würde heute schlafen) im Trockenen!
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