Ich habe gut geschlafen, mein Zelt war die Nacht über offen (nur Moskitonetz). Gegen 9 bin ich los Richtung Stadt. Nach 5,3 km kam ich am Stadtrand an und bin 3 km Asphalt in die Stadt rein, an hübschen schwedischen Häuschen vorbei. Es ist komisch auf ebenem Weg zu laufen, ohne Trekking poles verliere ich mit dem schweren Backpack mein Gleichgewicht. Und überhaupt, in der Innenstadt komme ich mir vor wie ein außerirdischer.
Auf dem Weg in die Stadt hatte ich mir vorgenommen ein Zero-day einzulegen und in dem Wanderheim zu übernachten. Ich habe nämlich ein Problem mit meinem Socken: ich wollte auf dieser Reise die Technik auszuprobieren mit Zehen-Socken-inlinern zu laufen. Angeblich halten sie die Feuchtigkeit vom Fuß fern und vergingen Blasen. Soweit so gut. Aber sie scheinen das Wasser in den Schuhen nicht gut verarbeiten zu können. Die Inliner, meine Wollsocken und meine Schuhe stinken bestialisch!!! Das ist mir noch nie passiert. Bisher, nur Wollsocken und die Schuhe, riechen die selbst nach 1600 km noch nicht, die Schuhe sind dafür gebaut. Aber die Inliner sind wohl nicht reine Wolle. Dazu kommt dass mein ganzes Fuß-Ökosystem nicht mehr funktioniert. Die Haut kann nicht atmen, wird weich und weiss. Schlimmer als Blasen ist aufgeweichten Haut und mit dem Gestank sind ja auch Bakterien im Spiel. Also wollte ich den Tag zur Socken- und Fuß Hygiene benutzen. Außerdem sollte heute um 16 Uhr stärker Regen kommen...
Tja das Wanderheim hatte zu, die einzigen beiden Hotels kosteten zw 100 und 160 Euro die Nacht. Also müsste ich entscheiden, doch weiter zu gehen in dem Regen hinein.
Einkaufen war ich, und Mittag gegessen habe ich auch. Meine Motivation ziemlich geknickt, meiner Füße nach stundenlangem Asphalt schmerzten, bin ich wieder los. Zur Belohnung war der trail nach der Stadt selten schön.
Um 17 Uhr erreiche ich eine kleine Windschutzhütte, als der Regen anfängt. Und hier habe ich erst Mal fest. 3,7 km weiter zeigt die Karte, dass es noch eine weitere gibt, aber es lässt sich nicht voraussagen, ob die gut genug ist: Dach dicht, Liegefläche vorhanden, sauber, etc....
Ich habe erstmal meine Füße versorgt und getaped. Wenn der Regen bald aufhört,v werde ich es vielleicht Wagen durch den triefnassen Wald zur nächste Hütte zu krackseln.
Tatsächlich bin ich noch Mal losgezogen. Durch den Regen. War auch schön. Um 18:30 kann ich bei der ersten Windschutzhütte an. Zeitgleich kann die Sonne wieder raus. Ich hatte noch Lust & Kraft und bin weitergelaufen.
Der Abschnitt von trail war unglaublich schön. Der Wald dampfte und jedes Blatt glitzerte wenn ein Sonnenstrahl durch den Wald ging. Wundervoll.
Aber auch mordsanstrengend. Bei der nächsten Hütte angekommen, könnte ich nicht weiter, mein Backpack durch den Resupply besonders schwer, und die Füße schmerzten ( nichts neues).
In einem Birkenwald gelegen, sehr grün, sehr feucht, sehr viele mosquitos.
Ein wenig Holz ist noch da, also brennt nun
ein Feuer, für den Gemütlichkeit Faktor und um die Mücken abzuhalten.
ein Feuer, für den Gemütlichkeit Faktor und um die Mücken abzuhalten.
Hinter mir plätschert ein Bach und es wird langsam dunkel. Schnell noch was kochen, umziehen, einsprühen und in meinem Schlafsack einkuscheln.
Hi Lars, tolles Abenteuer. Ich freue mich jeden Tag auf einem neuen Abschnitt. Viel Erfolg und Spaß weiterhin.
AntwortenLöschenGruß, Hans