Tag 55 - Ashland, Oregon

 Ein kurzer und dramatischer Tag. 

Meine Bisswunden schmerzen mehr als bisher und nach dem Duschen kann ich bei beiden sehen, das die rote Ränder haben, leichte Schwellung und Eiter in der Wunde zu sehen ist. Ich behandle und verbinde sie wie die anderen Tage, aber mein Gefühl sagt mir, das reicht nicht. 



Ich versuche einen Weg von hier nach Dunsmuir zu finden und nach stundenlangem fragen und recherchieren und telefonieren gelingt es mir nicht. Die einzige Verbindung nach Süden ist mit dem Auto. Heißt 200 Euro mit Uber. 

Das amerikanische Verkehrsnetz ist besch** !! Und die Amis verstehen hat nicht warum einer nach Bus oder Zug fragt oder zu Fuß unterwegs sein kann. 


Wenn du einmal den Trail verlässt, bist du in einer anderen Welt. Ich entscheide mich nach Ashland zu fahren, dort ist der PCT bekannt.


In Ashland laufe ich an einer Apotheke vorbei und mit fällt ein dass mir die medizinischen Vorräte ausgehen. Der Rat der Apothekerin bei einer Bisswunde unbedingt zum Arzt zu gehen passt mit meiner dunklen Ahnung zusammen, dass ich so nicht weiter hiken kann. 


Also gehe ich zum Arzt. 500 Dollar um von Arzt angesehen zu werden. Ich rufe bei meiner Versicherung an, geht klar, die Fall-Nr ist im System, Vorwahlen muss ich bei ambulanter Behandlung trotzdem. 


Das ist echt frustrierend, ich habe schon 6 Tage ausgesetzt, und jetzt beginnt die Wunde sich zu infizieren. Aber ohne eine gezielte Behandlung riskiere ich, dass ich bald hat nicht mehr laufen kann. 


Also wieder Motel, wieder 2 Nächte, wieder viel Geld weg. Frustrierend!!! Mein thruhike entwickelt sich zu einer Stadt-hopping-Motel-Tour.



Die Ärztin allerdings war top. Die einzige in dem Laden, mit Empathie, Geduld und Verständnis. Sie kennt den PCT und sagt die Therapie gilt gezielt, weil ich ein thruhiker bin. Sie schenkt mir heimlich ein Dutzend Packungen Kompressen und einen selbstklebenden Verband. Es gibt Antibiotika von außen und von innen, ganze 10 Tage lang. Sie sagt auch die Entzündung ist nicht im Körper, sondern nur auf der Haut. Ich könne wenn ich den Zustand beobachte, weiterlaufen, aber sie rät einen Tag Ruhe, bis die Antibiotika zu greifen beginnen.


Tja, da kann ich nur von der Stadt berichten, in der ich festsitze. Es gibt hier keine Wüstenpflanzen mehr, sondern überall sattes Grün. In der Stadt meist Laubbäume, die Berge ringsum sind mit Tannen bedeckt. Die Luft ist feucht und mild. Und der Tag ist hier viel länger, 15 Stunden Tageslicht! 


Interessant ist auch das vollkommen andere Angebot der Supermärkte im Vergleich zu Kalifornien. Die scheinen hier stolz zu sein auf ihre lokalen, selbstgemachten, fairtrade oder bio-Artikel. Wenn in Kalifornien nur 2 Sorten Industrie-yogurt angeboten wurde, finde ich hier eine ganze Wand. Und Käse, in Kalifornien gab's nur eine Marke mit 3 Varianten, hier gibt es Dutzende verschieden Sorten. Oregon und singen Einwohnern geht es gut!

Ashland ist Uni- und Kultur-Stadt, überall kleine Kunst- und Musik- Läden. Gemütlich und bunt.




Das Motel in den ich die nächsten 2 Nächte verbringe, ist gepflegt, sauber und voller Blumen. (Und trotz des "besten" Preises, eine tolle, zentrale Lage). Mein Zimmer ist ein typisches Motel-Zimmer: sehr viel Platz ( ich könnte zwischen dem Bett und dem Tisch zwei Mal mein Zelt aufstellen. Küche Anrichte, Kaffeemaschine, Mikrowelle und das obligatorische air-condition. Die Badewanne ist ein bonus, der nicht immer dabei ist. 


5 Kommentare:

  1. Gute Besserung Larsi! Hoffe, du bist schnell wieder Fit und dann schnell wieder auf dem Trail.

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  2. Gesundheit geht vor. Ich glaube, einen Arzt draufschauen zu lassen war goldrichtig. Gute Besserung auch von mir. Gruß Kaffeepott

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  3. Gute Besserung und Kopf hoch. Gruß Sebas

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  4. Gute besserung Jetlag !!!

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  5. Gute besserung jet lag!!!

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