Tag 64 - Zero in Burney

 

Der Laundromat hat mittwochs geschlossen. Zum Glück hat mein Motel auch Waschmaschinen und ich hab mein 12 Quarter Münzen bereit. Bei den Maschinen treffe ich einen anderen hiker, er hat denselben Höllenritt hinter sich wie ich, hat mir deinen Strategie die Manzanitas überwinden müssen und seine Klamotten, Ausrüstung und Beine sind noch schlimmer zerfetzt als meine. Er meinte das sei das schlimmste was er je gehikt sei. Ich bin froh, dass ich nicht der einzige bin, der diese Erfahrung gemacht hat. 

Er erzählte mir auch dass weitere 3 Leute die Strecke abgebrochen haben und umgekehrt seien, und das an der Stelle gestern 2 Hubschrauber Rettungseinsätze geflogen seien. Die Stelle war also nicht nur meinetwegen schwer. Das tolle, hab ich ihm gesagt, ist dass wir da durchgenommen sind, dass wir es geschafft haben. 

Ein Zero hat das Ziel, 0 Meilen zu laufen, damit sind aber PCT-Meilen gemeint. Bei einem Zero gibt es viel zu tun: Ausrüstung prüfen, reparieren und neu aufstocken, Klamotten und Körper gründlich reinigen, Kalorien aufnehmen, nächsten Streckenabschnitt planen, Resupply organisieren, Rucksack packen. 

Alles davon hab ich nicht geschafft. Ich hab neue Schuhe, und die sind gut. Ich habe in der hiker-box der Kirche neue Alkohol-pads und dringend benötigte Hautlotion gefunden. Ich habe eine Regenhose gekauft (gegen die Mücken und für den Schnee). Einen Lift, der mich zurück zum Trail bring, have ich auch gefunden. Ich habe einen gratis Bären-kanister organisiert, der in Truckee auf mich wartet.

Ein Bären-kanister ist ein großer Eimer mit einem schwer zu öffnenden Deckel. Ein Bär kann den nicht öffnen. Da sollen Nahrungsmittel aber auch alles was Geruch hat, hinein: Zahnpasta, Insektenspray, Müll. In der gesamten Sierra Nevada und ein paar Gebiete davor, ist es Pflicht einen zu tragen. Er wiegt etwas mehr als ein Kilo. 

Nun kommen 2000 hiker aus der Wüste und alle brauchen einen bear-can um durch die Sierra zu kommen, neu kosten die um die 100 dollar. Danach wollen sie ihn wieder loswerden, weil schwer. 

Ein ex-hiker hat eine Kooperative gegründet, in der du umsonst einen Kanister bekommst, dein Trailname wird raufgeschrieben und du gibst ihn wieder ab. Der nächste hiker trägt damn "deinen" Kanister und sein Trailname wird dazugeschrieben. Und so weiter. Jeder alte hiker sieht online und per Fotos wo und bei welchem hiker der Kanister gerade ist. Nett. (Und Free)

Es ist noch nicht ganz klar, ob ich morgen wieder auf den Trail gehe. Es hängt davon ab, wie es mir geht und wie gut/schnell ich meinen Resupply hinbekomme.