Schlecht geschlafen heute Nacht, erst war es mir zu warm und es gab hören von Moskitos, so könnte ich den Schlafsack nicht auflassen, sondern musste soviel wie möglich vor dem hungrigen Mücken schützen. Ein paar Mal hab ich gedacht jetzt reicht's ich gehe und stell mein Zelt auf. Gegen 3 Uhr nachts kann dann scharfer Wind auf und die Mücken waren weg.
Erst um 8 bin ich dann aufgewacht und oberhalb einer halben Stunde war ich unterwegs. Noch ein kleines melancholisches Stück trail, der Rest Straße. Erst Wald- und Feldwege, später Asphalt. 7,5 km von meinem Campingspot zum Bahnhof, wo ich um 10 ankam.
Mit einem kleinen Ritual habe ich in Kopparberg meine Trekkingpoles begraben/hinterlassen. 6 Jahre haben mich Benny und Larry treu begleitet. Danke!
Um 11 der nächste Zug nach Örebro, wo ich bei "Bastard burger" erst Mal gegessen habe, dann der nächste Zug nach Stockholm. Ausgebucht, saß dieser am Bahnsteig fest, will kein Strom durch für Oberleitung kam.
Es ist schon super komisch in der Stadt. Als erstes fiel mir auf: der Wind ist nicht richtig. Letztendlich ist Stadt eine große Fläche mit quadratischen Blöcken. Hier fließt die Luft unnatürlich und ungehindert durch. Es fühlt sich an als ob man ständig starken Wind ausgesetzt ist/exponiert, egal wo man sich hinstellt. Im Wald gibt's natürlich auch exponierte Stellen aber meist ist ein paar Meter weiter Sonnen- oder Windschutz.
Im Zug sah ich dann den Wald fortgleiten. So schnell.... man kann außer einer diffusen, grünen Fläche kaum was erkennen.
Ein paar Statistiken;
- insgesamt 411,8 km hiking
- Durchschnittsgeschwindigkeit in Bewegung 4 km/h
- Aufstieg insgesamt: 3714 m, Durchschnitt: 195 m / Tag
- Abstieg insgesamt: 3898 m, Durchschnitt: 205 m / Tag
- längste Strecke pro Tag: 34,6 km (Tag 10)
- längster Tag: 15h 23m (Tag 3)
- Tage mit mehr als 8 Stunden hiking: 10
- in den ersten 18 Tagen: 805 Blog Aufrufe und 25 Kommentare! DANKESCHÖN!!!
In Stockholm erst Mal dass Hotel aufgesucht und geduscht.
Boah, ich kann hier nicht mehr gehen. Ich torkel wie ein Betrunkener auf dem glatten Asphalt. Das liegt daran dass man im Wald beim Gehen ja die Beine nie durchstreckt, die Knie immer angewinkelt, um jeden Schritt einzeln zu platzieren mit dem gesamten Schwerpunkt. Auf dem Asphalt klappt das gar nicht. Und mir fehlt das Gegengewicht des Rucksacks.
Und so viele Menschen!!! Instinktiv will ich ja jedem Hallo sagen, aber das geht nicht. Nicht mal alle angucken kann ich, es sind zu viele. Ich muss mir aussuchen, welche Leute ich anschaue und welche nicht.... Schade, es scheint da muss ich wieder auf das "Stadtverhalten" umschwenken, wo sich die Leute beim Vorbeigehen ignorieren.
Der Flug zurück war das reinste Chaos. Ich habe in der längsten Schlange gestanden, die ich je erlebt habe: über 300m lang erstreckte sich de Schlange von einem Terminal in den nächsten und dauerte 3 Stunden.
Also: welcome back to Civilization!!