Ich hab ziemlich gut geschlafen auf dem harten Holzboden der Windschutzhütte. Unterdessen habe ich meine Camp Routine.
Sehr früh aufgestanden, mir wieder den A abgefroren und 06:30 los.
Ich wollte heute durch pushen bis ans Ende: 28 km.
Mit Handschuhen und in Shorts ( gut dass mich keiner gesehen hat) bin ich den ersten großen Berg rauf. Ich hatte viel Energie und konnte selbst bergauf für 2 Stunden powern.
Oben angekommen, steht da ein Van mit einem älteren Ehepaar am frühstücken. Wie so meine Art ist, bleibe ich stehen und plaudere ein bisschen. Ich bekomme einen Kaffee (yay, free food) während der 83-jährige erzählt. Er sei vor 30 Jahren von Ost-Berlin nach Schweden gekommen. In 10 Minuten erzählt er mir seine Lebensgeschichte. Wie er nach dem Krieg Kartoffelschalen gegessen hatte um nicht zu verhungern, wie er mit einem Freund mit dem Fahrrad ost-Deutschland bereist ist und in der Villa eines Superintendenten essen und logis bekommen hatte....
Aber er erzählte mir auch von Beeren. Die Heidelbeeren sind ja unterdessen fester Bestandteil meiner Diät geworden, ich habe unterdessen 4 verschiedene blaue Beeren gegessen. Er meinte nun, die hellere, größere Blaubeere hieße Rauschbeere und solle in größeren Mengen Rausch und Halluzinationen hervorrufen! Oops, davon habe ich Unmengen gegessen, gab aber nix bemerkt. Neben der Heidelbeere gibt es auch noch die Krähenbere, schwarz und rund und süß wie Weintrauben (oh ja). Die roten, Preiselbeeren sind roh eher bitter.
Als ich mich verabschiede drückt drückt er mir noch eine Dose Warsteiner in die Hand "für heute Abend", zwinkerte er mir zu.
Ich ziehe weiter durch den immer wilder erscheinenden Wald, an meinem letzten Tag. Ich hab's eilig und pushe, nehme mir aber auch Zeit anzuhalten, für einen Moment die Stimmung, den Geruch und die Tiefe des Waldes zu genießen. Ein weiterer Berg wird erklommen und oben treffe ich 2 alte Schweden. Sie gehen Preiselbeeren sammeln. Sie hätten schon 50 Liter letzte Woche gesammelt. Sie erzählt mir dass es im Oktober die Cranberries zu finden gibt. Man muss den ersten Frost abwarten und vor der Eröffnung der Elchjagd sammeln gehen. Danach, sagt sie, will man nicht im Wald sein.
Die Cranberries liegen auf dem Frist, unter ranken kleiner Blätter, glitzern die roten Beeren. Wie Juwelen suchen, meint sie kichernd.
Vor ein paar Tagen, als es regnen wollte traf ich eine ältere Schwedin, mit grober Regenhose, Blau-Weiß gestreifter Bluse und einem Korb auf dem Rücken (sic) sie erzählte, was alle Schweden kannten, wie vor Jahren eine Frau tot im Wald aufgefunden wurde. Ihr Mann wurde verhaftet, angeklagt seine Frau mit einer Gartenschere zerstückelt zu haben. Erst später fand dich, dass die Wunden Haare eines Elchs enthielten und der Mann unschuldig war. Elche können gefährlich sein.
Um kurz nach drei bin ich am Ziel, das Ende des Bergslagsleden in dem Dörfchen Kloten. 425 km sind geschafft, von Jönköping bis hier. 28,3 km Tagesdurchschnitt. Ich bin ganz benommen von dem Ergebnis.
Ursprünglich war der Plan, von hier die 2 Tage nach Smedjebacken zu laufen,bin einen zug nach Stockholm zu nehmen. Doch morgen früh soll es regnen, 2 Tage lang. Ich will nicht mehr im Regen laufen. Spontan entschied ich mich, ein Taxi zu bestellen, mir dem ich morgen in die nächste Stadt (Kopparberget) fahre,Bund von dort mit dem zug weiter. Dann irgendwie einen Platz im Flixbus bekommen und die Reise nach Deutschland unternehmen.
Ich weiß gerade Mal welcher Wochentag ist, Nachrichten aus Deutschland oder der Welt habe ich keine. Hoffentlich ist noch nicht der Krieg ausgebrochen oder wegen Corona alle Grenzen dicht oder so....
Erst Mal wieder reinkommen in das Leben in der Zivilisation.
Übers Wandern, wie ich es empfinde. Ich mag outdoors.. über lange Zeiträume hinweg. Alles was man tun muss, ist vorwärts gehen, Schritt für Schritt. Und darüber hinaus gibt es den Bonus großer Strecken. Das ist Langstreckenwandern.
Tag 15 - die Tiefe der Wälder und Berge - 30 km
Dieser Camp war der bisher schönste. Normalerweise sehen die Camp-Spots am nächsten Morgen gar nicht mehr so hübsch aus wie am Abend zuvor. Aber dieser ist selbst bei Tagesanbruch wunderschön.
Langer und anstrengender Tag. Es geht hoch die Berge, die Anstiege sind lang und hart. Man braucht viel Geduld mit sich selbst und viel Puste.
Die Berge haben unterdessen um die 500 Meter Höhe, dafür ist die Aussicht super.
Wenn ich laufe, kann ich die vorderen Bäume ausblenden und die Tiefe dahinter spüren. Auf den Fotos lässt sich das nicht erkennen.
Es ist warm heute, in der Sonne und windstill ist es gerade bei Anstieg richtig Heiss. In Shorts und T-Shirt bin ich schweißnass.
Meine Socken sind noch nass, und sie und die Schuhe fangen ziemlich an zu stinken. Ich schleppe mich nach Uskavi dem Etappenziel, doch da ist nichts...die Anlage mit Cafe Restaurant, Minigolf, camping usw verlassen.
Zwischenzeitlich denke ich die Strecke von 60 km bis zum Ende des Bergslagsleden (Kloten) nicht in zwei sondern in 3 Tagen zu machen und nach 20 km in Stjärnfors zu übernachten. Doch als ich da ankomme, ist alles geschlossen.
Auf dem Trail habe ich heute in den 10 Stunden hiken niemanden gesehen.
Gezwungenermaßen geht es weiter, ich muss noch 10 km, das sind für mich 3 Stunden. Puh...und noch einen Berg hoch! Na klar, her damit.
Zwischendurch erreiche ich meine Grenze und tue was bei dieser Art wandern so toll ist: ich lege mich einfach hin, mitten auf den Pfad und koche mir eine doppelte Portion Gulasch-Nudeln.
Jetzt finde ich auch heraus was neulichs nachts da so geraschelt hat: etwas hat meine Walnuss-Ziplocktüte angebissen, ein Loch rein und hat von meinen Walnüssen genascht!! IN meiner Frühstückstüte drin. Dreist!! Und so wie die Jacke sich bewegt hat, muss es Recht groß gewesen sein, vielleicht eine Ratte. Ich hab trotzdem heute weiter von den Walnüssen gegessen. Es zeigt sich: die haben einfach den höchsten Wert an Kalorien!!
Ich bin stolz als ich nach 10 Stunden den Campspot bei 30 km erreiche. Ich gehe nicht weiter. Ich mache ein Feuer (eher zur Gesellschaft und Stimmung als zum Kochen) und koche mir eine grosse Portion schinken-Nudeln mit Käse. Ich hab heute schon so viel gegessen wie anfangs in 3 Tagen...und ich hab immer noch Hunger.
Vielleicht erreiche ich morgen Kloten und mit Glück (wenn es nicht auch geschlossen hat) kann ich dort ein Zimmer haben. Und vielleicht schaffe ich es morgen Franziska einzuholen 😁
Langer und anstrengender Tag. Es geht hoch die Berge, die Anstiege sind lang und hart. Man braucht viel Geduld mit sich selbst und viel Puste.
Die Berge haben unterdessen um die 500 Meter Höhe, dafür ist die Aussicht super.
Wenn ich laufe, kann ich die vorderen Bäume ausblenden und die Tiefe dahinter spüren. Auf den Fotos lässt sich das nicht erkennen.
Es ist warm heute, in der Sonne und windstill ist es gerade bei Anstieg richtig Heiss. In Shorts und T-Shirt bin ich schweißnass.
Meine Socken sind noch nass, und sie und die Schuhe fangen ziemlich an zu stinken. Ich schleppe mich nach Uskavi dem Etappenziel, doch da ist nichts...die Anlage mit Cafe Restaurant, Minigolf, camping usw verlassen.
Zwischenzeitlich denke ich die Strecke von 60 km bis zum Ende des Bergslagsleden (Kloten) nicht in zwei sondern in 3 Tagen zu machen und nach 20 km in Stjärnfors zu übernachten. Doch als ich da ankomme, ist alles geschlossen.
Auf dem Trail habe ich heute in den 10 Stunden hiken niemanden gesehen.
Gezwungenermaßen geht es weiter, ich muss noch 10 km, das sind für mich 3 Stunden. Puh...und noch einen Berg hoch! Na klar, her damit.
Zwischendurch erreiche ich meine Grenze und tue was bei dieser Art wandern so toll ist: ich lege mich einfach hin, mitten auf den Pfad und koche mir eine doppelte Portion Gulasch-Nudeln.
Jetzt finde ich auch heraus was neulichs nachts da so geraschelt hat: etwas hat meine Walnuss-Ziplocktüte angebissen, ein Loch rein und hat von meinen Walnüssen genascht!! IN meiner Frühstückstüte drin. Dreist!! Und so wie die Jacke sich bewegt hat, muss es Recht groß gewesen sein, vielleicht eine Ratte. Ich hab trotzdem heute weiter von den Walnüssen gegessen. Es zeigt sich: die haben einfach den höchsten Wert an Kalorien!!
Ich bin stolz als ich nach 10 Stunden den Campspot bei 30 km erreiche. Ich gehe nicht weiter. Ich mache ein Feuer (eher zur Gesellschaft und Stimmung als zum Kochen) und koche mir eine grosse Portion schinken-Nudeln mit Käse. Ich hab heute schon so viel gegessen wie anfangs in 3 Tagen...und ich hab immer noch Hunger.
Vielleicht erreiche ich morgen Kloten und mit Glück (wenn es nicht auch geschlossen hat) kann ich dort ein Zimmer haben. Und vielleicht schaffe ich es morgen Franziska einzuholen 😁
Tag 14 - Walnussratten - 34,8 km
Mitten in der Nacht, wache ich auf von einem penetranten Geräusch. Ich kann es, verschlafen, nicht zuordnen. Ist da was an meinen Sachen? Raschelt der Wind in den Büschen, kommt das Gerausch von draussen? Ist es regen in den Bäumen um mich herum? Ich kann nix erkennen, ausser dass der Vollmond scheint. Das Geräusch ist laut, ich habe mit den Hacken auf den Boden, es wird still... Ich lausche noch ne Weile, während ich dem Mond zusehe und schlafe schließlich wieder ein.
Zwei Stunden später wache ich wieder auf, lautes Rascheln in Plastik! Meine Sachen!! Ich setzte mich auf und etwas flüchtet und rennt gegen meine Jacke. Jetzt bin ich wach, höre aber nix weiter. Das kommt davon, wenn man beim Schlafengehen seine Essenstüte nicht richtig zunächst und die Chipstüte offen liegen lässt.
Ich packe alles sauber ein und mache ein paar Fotos der mondbeschienenen Landschaft.
Morgens ist es sehr kalt. 4 Grad! Ich hab das Gefühl meine nase ist eingefroren. Die nassen Socken und Schuhe sind eisig, meine Füsse tun wegen der Kälte weh. Aufstehen, ausziehen, umziehen... Vor schlittern verschutte ich das Wasser für den Kaffee. Egal loslaufen, nur das hält mich warm.
Durch den Regen gestern ist wieder alles pitschnasse, jedes Mal wenn ich in einen Grasbüschel trete ist es als würde mir jemand ein eiskaltes Glas Wasser in den Schuh kippen.
Es wird den ganzen Tag nicht warm genug um nur im T-Shirt einzukaufen..doch lieber Handschuh. Einen halben Tag lang geht's durch landwirtschaftliche Landschaft und Bauernhöfe, raus aus dem Wald, exponiert und einem schneidenden, kalten Wind ausgesetzt.
Tapfer laufe ich immer weiter, über die endlosen Schotterstrassen bis ich am Abend tatsächlich Nyberget erreiche. Ich finde eine traumhaft gelegene Hütte am See, mache feuer und schlage mir den Bauch voll.
Nach einer Weile taucht ein Waldarbeiter auf, der Holz auffüllt für die Wanderern zur Verfügung gestellten Windschutzhütten. Ich hab endlich Gelegenheit mich zu bedanken dass Leute wie er entlang des Trails instandsetzen. Wir plaudern eine Weile. Er erzählt dass das Land ab jetzt sehr wild und bergig wird. Mit einem Blick über den Horizont meint er: " there is a LOT of Forest that way". Er fragt mich auch warum ich so lange Strecken laufe, was eine lange und komplizierte Antwort brachte. Er hatte Zeit 😀 Und er erzählt mir dass Franziska, eine deutsche die solo nordwärts unterwegs ist heute morgen von hier aufgebrochen ist, sie hatte die Nacht in seiner Herberge verbracht, hatte angerufen und gerufen "its raining like hell!"
Von Franziska weiss ich seit 4 Tagen. Die Einträge in den Gästebüchern und andere Wanderer haben von ihr erzählt. Sie war 3 Tage vor mir...und jetzt nur noch einen.
Der Sonnenuntergang ist zauberhaft, aber hier gibt es nicht Mal Signal für Telefon.
Zwei Stunden später wache ich wieder auf, lautes Rascheln in Plastik! Meine Sachen!! Ich setzte mich auf und etwas flüchtet und rennt gegen meine Jacke. Jetzt bin ich wach, höre aber nix weiter. Das kommt davon, wenn man beim Schlafengehen seine Essenstüte nicht richtig zunächst und die Chipstüte offen liegen lässt.
Ich packe alles sauber ein und mache ein paar Fotos der mondbeschienenen Landschaft.
Morgens ist es sehr kalt. 4 Grad! Ich hab das Gefühl meine nase ist eingefroren. Die nassen Socken und Schuhe sind eisig, meine Füsse tun wegen der Kälte weh. Aufstehen, ausziehen, umziehen... Vor schlittern verschutte ich das Wasser für den Kaffee. Egal loslaufen, nur das hält mich warm.
Durch den Regen gestern ist wieder alles pitschnasse, jedes Mal wenn ich in einen Grasbüschel trete ist es als würde mir jemand ein eiskaltes Glas Wasser in den Schuh kippen.
Es wird den ganzen Tag nicht warm genug um nur im T-Shirt einzukaufen..doch lieber Handschuh. Einen halben Tag lang geht's durch landwirtschaftliche Landschaft und Bauernhöfe, raus aus dem Wald, exponiert und einem schneidenden, kalten Wind ausgesetzt.
Tapfer laufe ich immer weiter, über die endlosen Schotterstrassen bis ich am Abend tatsächlich Nyberget erreiche. Ich finde eine traumhaft gelegene Hütte am See, mache feuer und schlage mir den Bauch voll.
Nach einer Weile taucht ein Waldarbeiter auf, der Holz auffüllt für die Wanderern zur Verfügung gestellten Windschutzhütten. Ich hab endlich Gelegenheit mich zu bedanken dass Leute wie er entlang des Trails instandsetzen. Wir plaudern eine Weile. Er erzählt dass das Land ab jetzt sehr wild und bergig wird. Mit einem Blick über den Horizont meint er: " there is a LOT of Forest that way". Er fragt mich auch warum ich so lange Strecken laufe, was eine lange und komplizierte Antwort brachte. Er hatte Zeit 😀 Und er erzählt mir dass Franziska, eine deutsche die solo nordwärts unterwegs ist heute morgen von hier aufgebrochen ist, sie hatte die Nacht in seiner Herberge verbracht, hatte angerufen und gerufen "its raining like hell!"
Von Franziska weiss ich seit 4 Tagen. Die Einträge in den Gästebüchern und andere Wanderer haben von ihr erzählt. Sie war 3 Tage vor mir...und jetzt nur noch einen.
Der Sonnenuntergang ist zauberhaft, aber hier gibt es nicht Mal Signal für Telefon.
Tag 13 - Raus aus Nora, rein in den Regen - 24,8 km
sorry, gestern Abend kein Signal.
Ich bin früh um 7 los. Ich hatte etwa fünf Stunden Zeit bevor der Regen kam und hab allein eine Stunde verbraucht um aus Nora rauszukommen und den Trail wieder zu erreichen.
Es tat so gut wieder unterwegs zu sein und in den Wald einzutauchen. Und die Bewegung, sie hat mir gefehlt. Und mein Körper, meine Maschine die mich durch die Welt treibt, ist fit, ausgeruht und voller Kraft. ( Die Proteine und das Obst waren wohl eine gute Idee) Ich hab eine unglaubliche Energie.
Aber vollnass natürlich es hat fast einen ganzen Tag geregnet. Alle Pflanzen waren dick beladen mit Wasser. Ein paar Stunden habe ich tapfer versucht zu vermeiden dass zuviel Wasser in die Schuhe kommt. Vergebens natürlich. Die Wurzeln und Planken gefährlich glitschig, wie Seife. Ein Zweig ins Gesicht wird zur x-ten kalten Dusche.
Gegen 11 überholt mich eine Gruppe von Trailrunner. 5 mittvierziger Freunde aus Stockholm treffen sich ein paar Mal im Jahr um auf Schwedens Trails zu laufen. Mit 2 Autos laufen sie einzelne Etappen pro Tag. Ich habe die nette aber laute Gruppe im Salon des Zug-Hostel kennengelernt vor zwei Tagen. Es war lustig sie wiederzusehen.
Noch 8 km bis zur Windschutzhütte bei Bosjön. Die fünf wollten da Mittag machen in etwa einer Stunde. Ha! Ich brauche für 8 km 3 Stunden.
Als ich writerzog begann der Regen, Rest leicht und zart, dann volle Dusche! Alle Schotten dicht, Stirn runter und durch da.
Tatsächlich brauche ich nur 2 Stunden bis zum See, das Feuer von den Stockholmern raucht noch. Ich hänge gerade meine tropfenden Schuhe und Regenklamotten auf, bekomme ich für ne Stunde Besuch von zwei älteren Schwedinnen mit hund. Ich bekomme hausgemachten Schoko-Bananen Kuchen. (Gotta Love free food)
Das Wetter klärt zaghaft auf. Ich bleibe heute hier. "Heute war nicht so viel", erzähle ich, nur einen halben Tag. Also mache ich hier einen "Nearo". Auf dem Tacho steht 24,8 km. Geht doch noch.
Macht Sinn, es soll regnen bis es dunkel wird, morgen dafür trocken und übermorgen sogar Sonne..da kann ich vielleicht größere Strecken schaffen.
Es ist so wunderschön! Jeder Winkel dieses Sees ist so schön anzusehen. Das Wasser ist spiegelglatt, hat aber die tausenden kleinen Ringe der Regentropfen. Die Sonne versucht sich zu zeigen und es ist nicht kalt. Ich traue mich und wasche die mich am See. Bei 14 Grad und leichtem Regen (geht's noch??).
Auf dem Feuer koche ich Tee. Die Füsse bekommen eine Massage und die Fussnägel werden gekürzt. Ich sitze hier und hab nichts mehr zu erledigen, nur noch warten dass es dunkel wird. Also schneide ich mehr Holz und will in einer Stunde oder so etwas kochen, aber die längste Zeit schaue ich nur zu, wie das Wasser des Sees sich kräuselt, wie das Licht die Ufer erleuchtet, wie Zuggänse vorbei ziehen und ihr Ruf durchs ganze Tal hallt. Heute, hier draußen, am A der Welt, fühle ich mich wohl.
Und ich bin jetzt schon gespannt auf Morgen
Tag 12 Zero-day mit Regen - 0 km
Ich konnte in dem echten Bett nicht gut schlafen... Alles so fluffig und parfümiert. Aber zumindest war mir endlich Mal warm.
Der angekündigte Regen kam erst gegen Mittag. Dafür bleibt er morgen den ganzen Tag da.
Es war so merkwürdig, die vielen menschen, Autos und Geräusche. Mein Geist wollte ja heute nicht laufen und ausruhen, aber mein Körper den juckte es sich zu bewegen, zu laufen...ich war kurz davor trotzdem einfach loszulaufen und den Ruhetag in den Wind zu schlagen. Es war ein komisches Gefühl nicht weiterzuziehen, nicht in Bewegung zu bleiben.
Ich hab die Stadt etwas besichtigt und war stark überrascht, wie wenig sich die Menschen in Schweden um die Corona-Gefahr kümmern. Keine Masken, aber auch dichtes Menschengestänge auf dem Markt und engen Gassen. Abstand zu halten war teilweise sehr schwierig.
Ich hab meinen Körper die Proteine gegönnt die er bräuchte bit Lachs, Eiern und Käse, mit frischem brot und nem halben Kilo Obst. Lecker.
Als resupply habe ich Reisgerichte, Thunfisch, noch mehr Nudeln, Chips und Süßigkeiten eingekauft. Nun packe ich meinen Rucksack regendicht und morgen früh soll es weitergehen in die schwedische Wildnis. Ich freue mich darauf den Stadttrubel, der nach ein paar Stunden eher langweilig und benommen würde, zu verlassen und wieder durch den Wald zu ziehen.
Es wird nass morgen den ganzen Tag, und dann sollen die Temperaturen auf 2 bis 3 Grad nachts fallen. Ich will versuchen in 4 Tagen in Kloten zu sein, dem offiziellen Endpunkt des Bergslagsleden. Von dort waren es dann 2 Tage um raus zu kommen, in die Zivilisation und zurück nach Hause.
Fotos vom verregneten Nora lohnen nicht :-)
Der angekündigte Regen kam erst gegen Mittag. Dafür bleibt er morgen den ganzen Tag da.
Es war so merkwürdig, die vielen menschen, Autos und Geräusche. Mein Geist wollte ja heute nicht laufen und ausruhen, aber mein Körper den juckte es sich zu bewegen, zu laufen...ich war kurz davor trotzdem einfach loszulaufen und den Ruhetag in den Wind zu schlagen. Es war ein komisches Gefühl nicht weiterzuziehen, nicht in Bewegung zu bleiben.
Ich hab die Stadt etwas besichtigt und war stark überrascht, wie wenig sich die Menschen in Schweden um die Corona-Gefahr kümmern. Keine Masken, aber auch dichtes Menschengestänge auf dem Markt und engen Gassen. Abstand zu halten war teilweise sehr schwierig.
Ich hab meinen Körper die Proteine gegönnt die er bräuchte bit Lachs, Eiern und Käse, mit frischem brot und nem halben Kilo Obst. Lecker.
Als resupply habe ich Reisgerichte, Thunfisch, noch mehr Nudeln, Chips und Süßigkeiten eingekauft. Nun packe ich meinen Rucksack regendicht und morgen früh soll es weitergehen in die schwedische Wildnis. Ich freue mich darauf den Stadttrubel, der nach ein paar Stunden eher langweilig und benommen würde, zu verlassen und wieder durch den Wald zu ziehen.
Es wird nass morgen den ganzen Tag, und dann sollen die Temperaturen auf 2 bis 3 Grad nachts fallen. Ich will versuchen in 4 Tagen in Kloten zu sein, dem offiziellen Endpunkt des Bergslagsleden. Von dort waren es dann 2 Tage um raus zu kommen, in die Zivilisation und zurück nach Hause.
Fotos vom verregneten Nora lohnen nicht :-)
Tag 11 - super schnell und doch zu langsam. Flucht in die Stadt - 31 km
Ich muss über gestern noch ein bisschen ausholen. Der Tag war zäh und lang, ich kam nicht richtig vorwärts. Ok Ok waren mehrere Berge im Weg, aber ich war am Ende des Tages ziemlich frustriert. Und da ich mir kein festes Ziel gesetzt hatte, ging das sehr an die Motivation. Ich habe den halben Tag daran gedacht abzubrechen nur gab's an dieser Stelle des Trails keinen Ausstiegspunkt. 34 km habe ich gepusht und kam frierend und erschöpft an eine alte Windschutzhütte auf einer Wiese. Ich komme um die Ecke und es sitzt ein dicker Mann vor einer dampfenden Pfanne. Auf die Frage ob er hier übernachten wollte, sagte er ja,aber er wurde im Auto schlafen. Oh, ungemütlich? traute ich mich zu fragen, nein er habe ein Bett eingebaut. Beim näheren Hinsehen merke ich der Typ kommt aus Dortmund!! Er hat mir die Hälfte seiner Pfanne zum Essen gegeben: speck, Rosenkohl, Bratkartoffeln!
Unterdessen hat bei mir auch der hiker Hunger eingesetzt und das war ein wunderbares essen.
Danach entscheidet er kurzerhand an dem Abend noch nach Stockholm zu fahren. Oh, nimm mich mit, nach dieser Quälerei ein Ende! Aber in seinem Auto sei kein Platz. Er fährt weg ich bleibe, wieder allein. Aber zumindest war ich gut gesättigt. Danke Dortmund!
Ich hab gut geschlafen und war heute morgen auch besser drauf. Ich entschied mich weiterzulaufen und Mogetorp anzusteuern ein Wirtshausbund Herberge.
Ich habe mich sehr gepusht, bin fast gerannt (es gab nur 2 Berge im Weg, mit langen, hartem Anstieg. Ich wollte das Wirtshaus erreichen bevor die schliessen.
Der trail war wunderschön, die Natur wird zunehmend wilder und tiefer. Ich habe nur 2 kleine Pausen gemacht und innerhalb 8 Stunden 31 km gemacht. Ich bin durch den Wald geflogen.
Und dann brach alles zusammen. Ich kam um 15:30 an. Um 15:00 haben die geschlossen. Weit und breit niemand, die Anlage verlassen. Zahlreiche Anrufe ohne Antwort.
Ich weiss heute Nacht beginnt der Regen und bleibt morgen den ganzen Tag. Weiter schaffe ich nicht, es sind 10 Kilometer bis zur nächsten Hütte, und mir ging der Strom aus.
Spontan entschied ich mit dem Bus in die nächste Stadt zu fahren, Nora. Ich würde Nora erst in ein, zwei Tagen erreichen, der Bus schaffte die Strecke in 20 Minuten.
Ich kam vollkommen ohne Peilung in Nora an und fragte den ersten dem ich begegnet bin, Bach einem Hostel.
Ein junger Mann mit Hund. 120% schwul. Klar ich kann dir zeigen wo es eins gibt. Und so verbrachte ich mehrere Stunden mit Leon, der mir die ganze Stadt gezeigt hatte und wir hatten einige hochinteressante Gespräche.
So ist Leon vor 15 Jahren aus dem Irak über die Türkei geflogen vor seiner hochreligiösen Familie, weil er schwul war.
Untergekommen bin ich in einem Zugwagon, der zu einem Hostel umgebaut wurde. Es ist erstaunlich mit wie viel Kreativität und Aufmerksamkeit zu Details die Besitzerin die alten Zugwagons umgebaut hat. Es gibt über 20 Kabinen mit dem typischen Etagenbetten, einen Salon mit Plüschsessel ,Duschen und eine Küche. 35 euro die Nacht
Unterdessen hat bei mir auch der hiker Hunger eingesetzt und das war ein wunderbares essen.
Danach entscheidet er kurzerhand an dem Abend noch nach Stockholm zu fahren. Oh, nimm mich mit, nach dieser Quälerei ein Ende! Aber in seinem Auto sei kein Platz. Er fährt weg ich bleibe, wieder allein. Aber zumindest war ich gut gesättigt. Danke Dortmund!
Ich hab gut geschlafen und war heute morgen auch besser drauf. Ich entschied mich weiterzulaufen und Mogetorp anzusteuern ein Wirtshausbund Herberge.
Ich habe mich sehr gepusht, bin fast gerannt (es gab nur 2 Berge im Weg, mit langen, hartem Anstieg. Ich wollte das Wirtshaus erreichen bevor die schliessen.
Der trail war wunderschön, die Natur wird zunehmend wilder und tiefer. Ich habe nur 2 kleine Pausen gemacht und innerhalb 8 Stunden 31 km gemacht. Ich bin durch den Wald geflogen.
Und dann brach alles zusammen. Ich kam um 15:30 an. Um 15:00 haben die geschlossen. Weit und breit niemand, die Anlage verlassen. Zahlreiche Anrufe ohne Antwort.
Ich weiss heute Nacht beginnt der Regen und bleibt morgen den ganzen Tag. Weiter schaffe ich nicht, es sind 10 Kilometer bis zur nächsten Hütte, und mir ging der Strom aus.
Spontan entschied ich mit dem Bus in die nächste Stadt zu fahren, Nora. Ich würde Nora erst in ein, zwei Tagen erreichen, der Bus schaffte die Strecke in 20 Minuten.
Ich kam vollkommen ohne Peilung in Nora an und fragte den ersten dem ich begegnet bin, Bach einem Hostel.
Ein junger Mann mit Hund. 120% schwul. Klar ich kann dir zeigen wo es eins gibt. Und so verbrachte ich mehrere Stunden mit Leon, der mir die ganze Stadt gezeigt hatte und wir hatten einige hochinteressante Gespräche.
So ist Leon vor 15 Jahren aus dem Irak über die Türkei geflogen vor seiner hochreligiösen Familie, weil er schwul war.
Untergekommen bin ich in einem Zugwagon, der zu einem Hostel umgebaut wurde. Es ist erstaunlich mit wie viel Kreativität und Aufmerksamkeit zu Details die Besitzerin die alten Zugwagons umgebaut hat. Es gibt über 20 Kabinen mit dem typischen Etagenbetten, einen Salon mit Plüschsessel ,Duschen und eine Küche. 35 euro die Nacht
Tag 10 - 34 km
Lang und zäh war der Tag. Es ist fast dunkel als ich auf einer Wiese am Wegrand mein Lager Aufschlage.
Solarpanel funktioniert nicht bei so wenig sonne. Ich meine es muss wirklich den ganzen Tag über blauer himmel sein....heute den ganzen Tag die Powerbank am Solarpanel gehabt, das auf meinem Rucksack geschnallt war....kaum Effekt. Ich hab nur noch wenig strom, reicht so für mich einen oder 2 Tage. Ich brauche den Strom für die Navigation und muss weniger Blog schreiben. Schade, weil das Schreiben auch Spass macht. Wenn ich bis dahin also keine Steckdose finde müssen die Blog Beiträge deutlich reduziert werden.
13 Stunden bin ich gelaufen, 34 km geschafft und ich musste über 2 grosse Berge. Menschen gab ich keine gesehen. Für mich geht's nun ab in den Schlafsack.
Solarpanel funktioniert nicht bei so wenig sonne. Ich meine es muss wirklich den ganzen Tag über blauer himmel sein....heute den ganzen Tag die Powerbank am Solarpanel gehabt, das auf meinem Rucksack geschnallt war....kaum Effekt. Ich hab nur noch wenig strom, reicht so für mich einen oder 2 Tage. Ich brauche den Strom für die Navigation und muss weniger Blog schreiben. Schade, weil das Schreiben auch Spass macht. Wenn ich bis dahin also keine Steckdose finde müssen die Blog Beiträge deutlich reduziert werden.
13 Stunden bin ich gelaufen, 34 km geschafft und ich musste über 2 grosse Berge. Menschen gab ich keine gesehen. Für mich geht's nun ab in den Schlafsack.
Tag 9 - Bienen-Attacke im Trollwald - 29 km
Es war so bitterkalt heute morgen, das war widerlich. Zusammengekühlt lag ich im Morgengrauen in meinem Schlafsack und rieb mir die Schenkel. 5 Grad zeigte mein Thermometer. Nützt ja nix, sagte ich mir und hab mich Schlittens angezogen und schnell eingepackt. Meine Füsse schmerzten wegen der kalten Schuhe und ich habe meine Fleece-Mütze arg vermisst.
Überhaupt hat sich der Tag heute angestengt 15 Grad zu erreichen und hat es kaum geschafft. Die meiste Zeit bin ich mit meiner Fleecejacke gehiked.
Nach ein paar Stunden erreicht ich die Gegend, die hier "Trollwald" genannt wird. Wie bei der Eiskönigin, die Freunde des blonden. Der ganze Berghang übersät von kugelrunden Felsen, die meisten grün mit Moos. Und plötzlich bewegt sich einer und guckt dich an...das war spannend und seltsam wie auf einem anderen Planeten.
Ansonsten es sich gelohnt dass ich mich so getrieben habe (ich tue es immer noch) mein Körper hat eine Kraft entwickelt, wo ich vor ein paar Jahren nie geglaubt hätte, dass ich sie hab. Die Beine können pumpen und pumpen ohne Ende, der Oberkörper steuert die Balance und die Füsse,vtja die armen, die müssen austarieren und den Schlag entgegennehmen. Es sind auch immer die Füsse die als erste aufgeben und meinen hike jeden Tag beenden, wenn ich an ihnen nur noch Schmerzen empfinde. Glühend und pochend spüre ich an den Füssen nix anderes mehr, als würde ich auf blutigen Stümpfen laufen. ( Klingt viel schlimmer als es ist, jeder hiker kennt das)
Da laufe ich vor mich hin in einem dunklen feuchten Waldstück und es kommt so eine Planke über einem Schlammloch. In dem Moment wo ich auf die Planke trete, spüre ich einen scharfen brennende Schmerz an der Wade. Ein kurzer blickt zeigt nichts, eine Bremse vielleicht? Beim nächsten Schritt zwei weitere brennende Schmerzen an Fussgelenk und der anderen Wade. Jetzt sehe ich die Biene, die sich krümmt und höre auch das zornige vielstimmigen Dünen hinter mir..ich renne los um Abstand zu gewinnen und bin erst Mal sicher raus. Da hab ich wohl ein Bienennest gestört, das irgendwie mit der Planke in Verbindung war. Zum Glück bin ich nicht allergisch, aber etwa 2 Stunden lang brannten die leicht geschwollenen Stiche. Interessantes Erlebnis.
Sonst bin ich den ganzen Tag gehiked. Und es war eine Freude, dem Trail zu folgen, wie ein Zug (Güterzug!) auf einer Schiene: auf ab, Kurve links, rechts, während die Landschaft an mir vorbei gleitet. Ich hab ja den letzten Sommertag gejagt, aber der Zug ist abgefahren! Der Boden ist bedeckt mit gelben blättern, Farbe und Gräser haben ihr Mission erledigt und sind ausgebrannt und fãrben alles goldgelb.
Heute war auch ein Tag intensiver Selbstgespräche ( gut dass ich heute nicht einen Menschen gesehen habe) und ich habe vieles durchgekaut. Eher metaphysische Themen wie Würde, Arroganz und Freundschaft
aber auch konkret könnte ich meine Liebe zu meinem Berufsbild erneuern, aus dem ich ja rezent gekickt wurde.
29 Kilometer bis Sixtorp, wo ich nun direkt auf der Wiese zum Badestrand mein Zelt stehen habe. Ein Kilometer vor dem Ziel treffe ich auf eine Gruppe am Lagerfeuer: ein Pärchen und die Eltern. Sie (und die Eltern) aus Rom, am chillen/grillen gr Seeufer. Wir kommen und Gespräch und mir wird eine Bratwurst, Kartoffelsalat und Bier gegeben, während wir uns Geschichten erzählen. Solche spontanen Begegnungen und die herzliche Reaktion der Menschen sind es die jede Wanderung einzigartig machen! Die meisten behandeln einen Wanderer/Reisenden sehr gut, und geben ohne Hemmungen ab was die entbehren können. Die fühlen sich wohl dabei und ich natürlich auch. Denn so hab ich wunderbare Menschen kennengelernt und mein Bauch füllen können. So hält mein essen noch einen Tag länger.
Überhaupt hat sich der Tag heute angestengt 15 Grad zu erreichen und hat es kaum geschafft. Die meiste Zeit bin ich mit meiner Fleecejacke gehiked.
Nach ein paar Stunden erreicht ich die Gegend, die hier "Trollwald" genannt wird. Wie bei der Eiskönigin, die Freunde des blonden. Der ganze Berghang übersät von kugelrunden Felsen, die meisten grün mit Moos. Und plötzlich bewegt sich einer und guckt dich an...das war spannend und seltsam wie auf einem anderen Planeten.
Ansonsten es sich gelohnt dass ich mich so getrieben habe (ich tue es immer noch) mein Körper hat eine Kraft entwickelt, wo ich vor ein paar Jahren nie geglaubt hätte, dass ich sie hab. Die Beine können pumpen und pumpen ohne Ende, der Oberkörper steuert die Balance und die Füsse,vtja die armen, die müssen austarieren und den Schlag entgegennehmen. Es sind auch immer die Füsse die als erste aufgeben und meinen hike jeden Tag beenden, wenn ich an ihnen nur noch Schmerzen empfinde. Glühend und pochend spüre ich an den Füssen nix anderes mehr, als würde ich auf blutigen Stümpfen laufen. ( Klingt viel schlimmer als es ist, jeder hiker kennt das)
Da laufe ich vor mich hin in einem dunklen feuchten Waldstück und es kommt so eine Planke über einem Schlammloch. In dem Moment wo ich auf die Planke trete, spüre ich einen scharfen brennende Schmerz an der Wade. Ein kurzer blickt zeigt nichts, eine Bremse vielleicht? Beim nächsten Schritt zwei weitere brennende Schmerzen an Fussgelenk und der anderen Wade. Jetzt sehe ich die Biene, die sich krümmt und höre auch das zornige vielstimmigen Dünen hinter mir..ich renne los um Abstand zu gewinnen und bin erst Mal sicher raus. Da hab ich wohl ein Bienennest gestört, das irgendwie mit der Planke in Verbindung war. Zum Glück bin ich nicht allergisch, aber etwa 2 Stunden lang brannten die leicht geschwollenen Stiche. Interessantes Erlebnis.
Sonst bin ich den ganzen Tag gehiked. Und es war eine Freude, dem Trail zu folgen, wie ein Zug (Güterzug!) auf einer Schiene: auf ab, Kurve links, rechts, während die Landschaft an mir vorbei gleitet. Ich hab ja den letzten Sommertag gejagt, aber der Zug ist abgefahren! Der Boden ist bedeckt mit gelben blättern, Farbe und Gräser haben ihr Mission erledigt und sind ausgebrannt und fãrben alles goldgelb.
Heute war auch ein Tag intensiver Selbstgespräche ( gut dass ich heute nicht einen Menschen gesehen habe) und ich habe vieles durchgekaut. Eher metaphysische Themen wie Würde, Arroganz und Freundschaft
aber auch konkret könnte ich meine Liebe zu meinem Berufsbild erneuern, aus dem ich ja rezent gekickt wurde.
29 Kilometer bis Sixtorp, wo ich nun direkt auf der Wiese zum Badestrand mein Zelt stehen habe. Ein Kilometer vor dem Ziel treffe ich auf eine Gruppe am Lagerfeuer: ein Pärchen und die Eltern. Sie (und die Eltern) aus Rom, am chillen/grillen gr Seeufer. Wir kommen und Gespräch und mir wird eine Bratwurst, Kartoffelsalat und Bier gegeben, während wir uns Geschichten erzählen. Solche spontanen Begegnungen und die herzliche Reaktion der Menschen sind es die jede Wanderung einzigartig machen! Die meisten behandeln einen Wanderer/Reisenden sehr gut, und geben ohne Hemmungen ab was die entbehren können. Die fühlen sich wohl dabei und ich natürlich auch. Denn so hab ich wunderbare Menschen kennengelernt und mein Bauch füllen können. So hält mein essen noch einen Tag länger.
Tag 8 - strahlender Tag - 32,6 km
Ich hatte zwar mein zelt bei ablandigen Wind hinter einen Hügel gestellt, aber der kalten Wind kam trotzdem den Hügel runter. So hab ich ziemlich exponiert gelegen und in meinem offengelassenen Zelt tierisch gefroren. Bei 8 Grad war einschlafen ok, aber irgendwie halt mein Schlafsack nicht die -2 Grad, die er verspricht. Hmm..
Als die sonne da war, war es schon 7 und um 8 bin ich los. Stolz auf meine "leave no trace" Praktiken könnte man hinterher nicht erkennen wo ich gecampt hatte.
Der Weg war lang aber nicht sonderlich steil. Nach 22 km erreichte ich das Cafe in Ramondeboda, wo bei meiner letzten Reise Clouds und ich in strömenden Regen von einer der Schwestern denen das Cafe gehört, in die Stadt gefahren wurde. Das Wiedersehen war lustig und herzlich. Ich habe einen leckeren Curry-Huhn-Wrap gegessen mit einer eiskalten Cola. Super...aber nur eine Stunde Pause hab ich mir gegönnt denn ich hatte noch einen Anstieg von 3 Stunden vor mir, um mein Ziel Campspot zu erreichen. Erfolgreich, und total kaputt bin ich gegen 18 Uhr angekommen. Nun sitze ich in der schicksalhaften Windschutzhütte, wo wir die Reise mit Clouds abgebrochen haben. Schnell was kochen und ich muss mich ausruhen.
Das hiken war wunderbar. Ich achte nicht mehr auf die Entfernung oder die Uhrzeit, sondern laufe einfach vor mich hin. Dieser fliessende, pendelnde Bewegungsablauf ist toll und eigentlich ist das mein "Normalzustand". Die Landschaft fliesst vorbei, ich cruise über den trail, 10 Stunden am Tag.
Mein Mikrokosmos erstreckt sich 2-3 Meter vor mir, hin und wieder schaue ich auf und nehme meine Umgebung wahr. Hallen aus Bäumen, goldene Felder, ein riesiger Himmel von einer Schulter bis zur nächsten.
Als wären die Abertausende von Heidelbeeren und "lingon" ( die roten) nicht genug habe ich heute auch noch Brombeeren und wilde Himbeeren gefunden (und gegessen). Was für ein unglaublicher Geschmack!
Ich hab natürlich viel Zeit zum Nachdenken und tue dies ausgiebiger. Oft spreche ich mit mir selbst und diskutiere... Oder ich denke mir Geschichten aus und hole häufig alte Erinnerungen hervor, wo ich alle Zeit der Welt habe diese nachzuempfinden. Ich denke auch oft an meine Frau und meine Mädels und wenn das passiert packt mich die Sehnsucht so stark, dass ich weine.
Gestern hatte ich ein langes Telefonat mit ihnen und das war schön.
Ich hab gehört in Hamburg regnet es viel. Ich hab bisher Glück gehabt. Heute war wolkenloser Himmel und strahlende Sonne. Allerdings kommt die sonne mittags nur auf 45-50 Grad hoch (Winkel). Ohne Wind wird es noch nett warm aber ich hatte den ganzen Tag nicht mehr als 15 Grad...und abends fällt das sehr rasch auf 8-9 Grad herunter....gut dass ich meine Daunenjacke dabei habe.
Als die sonne da war, war es schon 7 und um 8 bin ich los. Stolz auf meine "leave no trace" Praktiken könnte man hinterher nicht erkennen wo ich gecampt hatte.
Der Weg war lang aber nicht sonderlich steil. Nach 22 km erreichte ich das Cafe in Ramondeboda, wo bei meiner letzten Reise Clouds und ich in strömenden Regen von einer der Schwestern denen das Cafe gehört, in die Stadt gefahren wurde. Das Wiedersehen war lustig und herzlich. Ich habe einen leckeren Curry-Huhn-Wrap gegessen mit einer eiskalten Cola. Super...aber nur eine Stunde Pause hab ich mir gegönnt denn ich hatte noch einen Anstieg von 3 Stunden vor mir, um mein Ziel Campspot zu erreichen. Erfolgreich, und total kaputt bin ich gegen 18 Uhr angekommen. Nun sitze ich in der schicksalhaften Windschutzhütte, wo wir die Reise mit Clouds abgebrochen haben. Schnell was kochen und ich muss mich ausruhen.
Das hiken war wunderbar. Ich achte nicht mehr auf die Entfernung oder die Uhrzeit, sondern laufe einfach vor mich hin. Dieser fliessende, pendelnde Bewegungsablauf ist toll und eigentlich ist das mein "Normalzustand". Die Landschaft fliesst vorbei, ich cruise über den trail, 10 Stunden am Tag.
Mein Mikrokosmos erstreckt sich 2-3 Meter vor mir, hin und wieder schaue ich auf und nehme meine Umgebung wahr. Hallen aus Bäumen, goldene Felder, ein riesiger Himmel von einer Schulter bis zur nächsten.
Als wären die Abertausende von Heidelbeeren und "lingon" ( die roten) nicht genug habe ich heute auch noch Brombeeren und wilde Himbeeren gefunden (und gegessen). Was für ein unglaublicher Geschmack!
Ich hab natürlich viel Zeit zum Nachdenken und tue dies ausgiebiger. Oft spreche ich mit mir selbst und diskutiere... Oder ich denke mir Geschichten aus und hole häufig alte Erinnerungen hervor, wo ich alle Zeit der Welt habe diese nachzuempfinden. Ich denke auch oft an meine Frau und meine Mädels und wenn das passiert packt mich die Sehnsucht so stark, dass ich weine.
Gestern hatte ich ein langes Telefonat mit ihnen und das war schön.
Ich hab gehört in Hamburg regnet es viel. Ich hab bisher Glück gehabt. Heute war wolkenloser Himmel und strahlende Sonne. Allerdings kommt die sonne mittags nur auf 45-50 Grad hoch (Winkel). Ohne Wind wird es noch nett warm aber ich hatte den ganzen Tag nicht mehr als 15 Grad...und abends fällt das sehr rasch auf 8-9 Grad herunter....gut dass ich meine Daunenjacke dabei habe.
Tag 7 - der Herbst ist da - 34 km
Wie das in einer Herberge so ist, hab ich geschlafen wie ein toter. Und so erst um 08:30 losgekommen.
Das laufen hat Spass gemacht, meine Beine können unterdessen ganz gut pumpen. Und ich treibe meinen Körper gnadenlos. Mein rechter Oberschenkel hat einen überdehnungsschaden abbekommen. Aber Blasen hab ich noch nicht.
Tatsächlich war ich heute Vormittag so voller Energie, dass ich schon um 14 Uhr mein Ziel bei 20 km erreicht hatte. Das war mir zu früh...obwohl der Platz wunderschön ist ( der Zaubersee) bin ich weitergezogen.
Der Bergslagsleden, den ich nun laufe ist toll. Ein schöner wenn auch schwieriger weg, gut markiert. Die Landschaft schroff und wild. Und heute begleitete mich ein ständiger, kalter, wütender Wind. Die Gräser, die zum Teil hüfthoch stehen, sind goldgelb, die Birken verlieren oft schon ihre gelben Blätter und bedecken damit den Waldboden. Ich habe dem letzten Sommertag hinterher, wobei mich der Herbst bereits eingeholt hat.
Ich wollte es zu einer schönen Windschutzhütte schaffen bei 28 km....als ich, total fertig da angetorkelt kam, war da eine ganze Schulklasse mit 37 Jugendlichen. Also noch weiter....
Und an dem neuen Zielpunkt (ein geheimer Platz den ich von früher kannte, stand ebenfalls schon ein zelt mit 2 Mädels aus Mannheim.
Egal, die sonne ist untergegangen, es wird kalt und ich muss schnell noch was essen. Und schlafen!!
Das laufen hat Spass gemacht, meine Beine können unterdessen ganz gut pumpen. Und ich treibe meinen Körper gnadenlos. Mein rechter Oberschenkel hat einen überdehnungsschaden abbekommen. Aber Blasen hab ich noch nicht.
Tatsächlich war ich heute Vormittag so voller Energie, dass ich schon um 14 Uhr mein Ziel bei 20 km erreicht hatte. Das war mir zu früh...obwohl der Platz wunderschön ist ( der Zaubersee) bin ich weitergezogen.
Der Bergslagsleden, den ich nun laufe ist toll. Ein schöner wenn auch schwieriger weg, gut markiert. Die Landschaft schroff und wild. Und heute begleitete mich ein ständiger, kalter, wütender Wind. Die Gräser, die zum Teil hüfthoch stehen, sind goldgelb, die Birken verlieren oft schon ihre gelben Blätter und bedecken damit den Waldboden. Ich habe dem letzten Sommertag hinterher, wobei mich der Herbst bereits eingeholt hat.
Ich wollte es zu einer schönen Windschutzhütte schaffen bei 28 km....als ich, total fertig da angetorkelt kam, war da eine ganze Schulklasse mit 37 Jugendlichen. Also noch weiter....
Und an dem neuen Zielpunkt (ein geheimer Platz den ich von früher kannte, stand ebenfalls schon ein zelt mit 2 Mädels aus Mannheim.
Egal, die sonne ist untergegangen, es wird kalt und ich muss schnell noch was essen. Und schlafen!!
Tag 6 - wundervolle schwedische Wildnis - 20 km
Schon um 7 losgelaufen. Heute Nacht hat es stark geregnet, aber bisher hatte ich Glück, morgens schien immer die Sonne. Allerdings ist der Wald triefnass. Jeder Zweig, jeder Grasbüschel und Busch sind voll mit Wasser bedeckt. Bei Berührung gibt's ne Dusche. Aber so wunderbar, der Wald ist reingewaschen, die Tropfen überall sind glasklar und glitzern.
Aber eben auch nass. Meine Schuhe und Socken sind voller Wasser und meine Füsse ganz schrumpelig.
Ich habe morgens in dem Hostel in Granvik ein Zimmer gebucht, ganz entspannt bin ich heute 8,5 Stunden unterwegs gewesen. Der trail heute war wunderschön, wild, bunt, voller Felsen und uralter Baumriesen und tollen Gerüchen.
Ich hab kein Foto aber man Stelle sich vor,Beine Gruppe von Birken umringt von anderen Bäumen, das ganze ergibt eine Art Halle mit den Baumkronen als Dach. Da drin hat der Schall eine ganz eigene Wirkung. Man kann die Tiefe des Waldes hören, spüren, wie er atmet, seufzt. Am Rande der Birken ein Hügel mit einer grossen Fläche von lila Blumen. Und ein sonnenlicht-Schaft, der nur diese Blumenfläche beleuchtet: der ganze Wald war lila gefärbt!! Ein paar Minuten später und der Moment ist vorbei, das Licht anders...
Und solche Eindrücke erlebe ich die ganze Zeit, beeindruckt der vielen Facetten die so ein wilder Wald haben kann.
Oh! Heute, Tag 6 zum ersten Mal ohne Dauerschmerzen!! Gegen Ende des Tages, klar, aber das ist normal...aber tagsüber, kaum Schmerzen, und ich hatte Energie! Das wandern hat so richtig Spass gemacht. Es war keine Eile vorhanden, nicht dauernd die Uhr kontrolliert, sondern die Landschaft einfach an mir vorbeiziehen lassen.
Sehr angenehm
Nun sitze ich seit 16 Uhr in dem Hostel, hab wlan und eine Steckdose. Heute kann ich Fotos uploaden.
Ich befinde mich übrigens in einem Gebiet, wo nach der Eiszeit das "Inland-Eis" geschmolzen ist und damit Hügel, Furchen Löcher und Risse erzeugt hat und diese mit Geröll und Felsbrocken so gross wie Häuser gefüllt hat. Ich glaube es, ich spüre jeden dieser Details in meinen Sohlen!
In Granvik ist damit die erste Etappe meiner Wanderung erfolgreich abgeschlossen. Ich bin von Jönköping Bus Granvik 126 km zu Fuss gelaufen, über einen Pfad, dem E1 folgend, wo ich noch nie zuvor gewesen bin. Die Strecke ab hier nordwärts bin ich vor 2 Jahren schon Mal gelaufen. Mal sehen wie sich das anfühlt.....Platz nach Norden hab ich ja.
Aber eben auch nass. Meine Schuhe und Socken sind voller Wasser und meine Füsse ganz schrumpelig.
Ich habe morgens in dem Hostel in Granvik ein Zimmer gebucht, ganz entspannt bin ich heute 8,5 Stunden unterwegs gewesen. Der trail heute war wunderschön, wild, bunt, voller Felsen und uralter Baumriesen und tollen Gerüchen.
Ich hab kein Foto aber man Stelle sich vor,Beine Gruppe von Birken umringt von anderen Bäumen, das ganze ergibt eine Art Halle mit den Baumkronen als Dach. Da drin hat der Schall eine ganz eigene Wirkung. Man kann die Tiefe des Waldes hören, spüren, wie er atmet, seufzt. Am Rande der Birken ein Hügel mit einer grossen Fläche von lila Blumen. Und ein sonnenlicht-Schaft, der nur diese Blumenfläche beleuchtet: der ganze Wald war lila gefärbt!! Ein paar Minuten später und der Moment ist vorbei, das Licht anders...
Und solche Eindrücke erlebe ich die ganze Zeit, beeindruckt der vielen Facetten die so ein wilder Wald haben kann.
Oh! Heute, Tag 6 zum ersten Mal ohne Dauerschmerzen!! Gegen Ende des Tages, klar, aber das ist normal...aber tagsüber, kaum Schmerzen, und ich hatte Energie! Das wandern hat so richtig Spass gemacht. Es war keine Eile vorhanden, nicht dauernd die Uhr kontrolliert, sondern die Landschaft einfach an mir vorbeiziehen lassen.
Sehr angenehm
Nun sitze ich seit 16 Uhr in dem Hostel, hab wlan und eine Steckdose. Heute kann ich Fotos uploaden.
Ich befinde mich übrigens in einem Gebiet, wo nach der Eiszeit das "Inland-Eis" geschmolzen ist und damit Hügel, Furchen Löcher und Risse erzeugt hat und diese mit Geröll und Felsbrocken so gross wie Häuser gefüllt hat. Ich glaube es, ich spüre jeden dieser Details in meinen Sohlen!
In Granvik ist damit die erste Etappe meiner Wanderung erfolgreich abgeschlossen. Ich bin von Jönköping Bus Granvik 126 km zu Fuss gelaufen, über einen Pfad, dem E1 folgend, wo ich noch nie zuvor gewesen bin. Die Strecke ab hier nordwärts bin ich vor 2 Jahren schon Mal gelaufen. Mal sehen wie sich das anfühlt.....Platz nach Norden hab ich ja.
Tag 5 - mit dem Döner ist es schöner - 24 km
Tja, da hatte ich gestern Abend kein Empfang. Also kein Blog. Bis jetzt.
Gestern habe ich mich nach dem loslaufen in Richtung Mölltorp bewegt. Gegen 11 Uhr kam ich in die (klein-)Stadt. Als f dem Weg traf ich 2 Rentner-Paare, die am Beerensammeln waren. Die haben mich sogar fotografiert, als sie begriffen haben dass ich von Jönköping Bus hierher zu Fuss gelaufen bin. (Ohne Auto??) Die waren voll lustig drauf und gaben mir ein Stück Kuchen spendiert.
In der Stadt angekommen im Zentrum den Supermarkt aufgesucht und nur ein bisschen frisches brot und godis (schwedische Süßigkeiten, die per Gewicht bezahlt werden) besorgt. Und direkt gegenüber, gab es wie in jeder schwedischen Kleinstadt eine kebab-pizzaria! Sie hatten noch nicht auf, aber der Typ hat mir einen armlangen Döner dürüm serviert. Oh wie wunderbar! Fleisch, Fladenbrot, salat uns soße. Perfekt.
Satt wie sonst was bin ich nach einer Stunde wieder aus der Stadt rausgewandert. Mein Ziel war Granvik, das waren aber 40 Kilometer, das schaffe ich nicht an einem Tag, also wollte ich halb halb oder so....als ich kaum noch konnte, erreichte ich wieder eine Stadt/Dorf...hier ist doof zu campen, bin also noch weiter gezogen, gejagt von dunklen Gewitterwolken. Einige Kilometer nach der Stadt fand ich tatsächlich eine kleine, halb verlassene wander-Hütte, innen vollkommen ok, sogar Gardinen, Kerzen und Kamin, als es gerade zu regnen anfing. Hab also gut (sprich: trocken) geschlafen, hatte dort aber kein Signal.
Morgen noch 20 km bis Granvik.
Nett fand ich an einem trail-Marker befestigten Geburtstagsgruß an den 83 jährigen Wanderer Waldemar. Die Quote an dem Schild hat mich bewegt und lange beschäftigt: " Live Like a River, carried by the surprise of its own unfolding" es muss toll sein, dies mit 83 von sich zu behaupten.
Der trail wird wilder, der Wald tiefer. Heute hatte ich erst nach 2 Stunden Beschwerden. Langsam wird es besser, wobei ich immer noch das Gefühl habe, ich sei zu schwach.
Teilweise muss ich mich durch schulterhohe Vegetation und umgekippte Bäume kämpfen
Und ja, ich treibe mich sehr stark, und sollte das sein lassen. Es ist als würde ich den Frust der RL-Situation an meinem Körper auslassen. Bringt natürlich nix...vielleicht will ich auch nur das Gefühl erzwingen, dass ich was wert bin, was erreichen kann. Auch nicht der beste Weg...ich muss mich etwas mehr entspannen.
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